Kurz:

Joe Marshall kämmt, 25 Jahre nach seinem Dienst-Exodus, seine Haare wieder, um mit Partner Frank Washington endlich ein für alle Mal die bösen Asiaten kaputt zu säbeln.

Lang:

Im Rahmen des Kultmoviegang-Screenings des ersten Teils durfte ich sowohl Gregory Hatanaka (Regisseur, Writer, Producer) und den Samurai Cop selbst, Mathew Karedas kennenlernen. Sein persönliches Video-Greet (siehe unten!) gehört unbestritten zu den Highlights der noch kurzen Kultmoviegang-Historie. Heisst: ich mag diese Leute sehr. Gleiches hätte ich sooooooooooo gerne vom Sequel des Trash-Klassikers behauptet, aber leider nein.

„Samurai Cop 2 – Deadly Vengeance“ ist nach „Deadliest Prey“ und „Birdemic 2 – The Resurrection“ ein weiterer Versuch, aus Best-Worst-Klassikern noch ein bisschen Profit zu schlagen, ohne dabei die Fanbase zu vergraulen. Während „Deadliest Prey“ Jahrzehnte später den ultramiesen Rambo-Verschnitt „Deadly Prey“ huldigte und Produzent Jeff Gross für den zweiten Teil des Birdemic-Desasters tief in sein Portemonnaie griff, ist es jetzt an Gregory Hatanaka einen der besten schlechtesten Filme aller Zeiten zu huldigen: „Samurai Cop“. Die Hommage an den Lethal-Weapon-Gone-Wrong-Film aus den 90ern ist im Gegensatz zu den erwähnten „Deadliest Prey“ und „Birdemic 2 – The Resurrection“ um Welten besser produziert und fotografiert. Und genau deshalb ist „Samurai Cop 2 – Deadly Vengeance“ auch schlechter. Und wir meinen das leider ausnahmsweise nicht positiv.

Wir lieben das Original von 1991 und unserer Meinung nach gehört „Samurai Cop“ definitiv in die Top 3 der besten schlechtesten Filme aller Zeiten, aber in dieser Rezension geht es nicht um den Klassiker. #sniff

„Samurai Cop 2 – Deadly Vengeance“ referenziert zwar liebevoll das Original, doch der aktuellen Version fehlt der Charme. Die Crew ist sich bewusst, was sie 1991 für einen unfreiwillig lächerlichen Kram auf Zelluloid gebrannt haben und versucht jetzt 2016 das ganze noch zu toppen. Aber genau dieses Selbstbewusstsein steht im Weg. Schlechte Filme sind dann grandios, wenn sie unfreiwillig schlecht sind. „Samurai Cop 2“ ist freiwillig schlecht und bedient dabei niederste „Sharknado“-Elemente.

Die Story ist konfus, die Brüste plump aufgesetzt (im wahrsten Sinn des Wortes) und die Schauspieler schauspielern weit nach der Grenze des Ertragbaren. Mathew Karedas bleibt der Lichtblick, es macht ihm sichtlich Spass wieder in die (einzige) Rolle zu schlüpfen, die ihm ein kleines bisschen „Ruhm und Ehre“ brachte. Und während Mark Frazer krampfhaft versucht seine debilen Gesichtszüge vom Original nachzuahmen (und dabei natürlich scheitert), definieren zwei Newcomer im „Samurai Cop“-Universum den Begriff „Over-Acting“ neu (und ja, ich habe Vampire’s Kiss gesehen!).

Vorhang auf für Bai Ling und Tommy WiseauLing gehört mit Betäubungspfeilen ausser Gefecht gesetzt. Was die Chinesin wiedermal an grenzwertigem Schauspiel an den Tag legt, toppt sogar ihre kranken Auftritte in „Crank 2 – High Voltage“ und „ABCs of Superheroes“. Das Perfide an „Samurai Cop 2 – Deadly Vengeance“, es geht schauspieltechnisch noch schlimmer, denn kein geringerer als Hackfresse Tommy Wiseau hat in diesem Streifen eine Hauptrolle inne. Holy moly. Wiseau nervt mehr als ein 200dB lauter Tinitus. Wie Wiseau versucht schreiend und stotternd seine Wurzeln des grandios, üblen „The Room“ zu pflegen, ist weder lustig, noch originell, sondern einfach nur daneben. Niemand braucht eine drei Minuten lange Szene, in welcher Wiseau manisch ein Zimmer kurz und klein schlägt. Ja, Gregory Hatanaka, wir haben uns in „The Room“ über eine ähnliche Szene halb kaputt gelacht, aber bei „Samurai Cop 2“ funktioniert der selbe Witz einfach nicht mehr.

„Samurai Cop 2 – Deadly Vengeance“ ist (zu) hübsch anzusehen und bietet einzelne, gelungene Szenen. Die Story trägt aber zu dick auf (Sci-Fi-Space-Chumbawamba anyone?) und verliert sich und den Zuschauer mit zunehmender Spielzeit. Bai Ling und Tommy Wiseau sind ein Zumutung.

Sorry, not a Bingo!

Rating 2 out of 5

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2 thoughts on “Samurai Cop 2 – Deadly Vengeance (2016)

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