Review

Kurz:

Eltern tot. Rache blutrot.

Lang:

Ein Dorf wird in Schutt und Asche gelegt. Ein Oberbösewicht mit dem klingenden Namen (Mr. Thulsa Doom) tötet Krethi und Plethi. Weder Männer noch Frauen werden verschont. Als Tüpfchen obendrauf verschleppt der nur bedingt nette Herr mit Schlangenobsession die Waisenkinder und verdonnert sie zu Sklavenarbeit. Ein Bengel namens Conan verbringt deshalb seine Jugend, in dem er eine tonnenschwere Mühle im Kreis dreht. Nebst einem Berg an Muskeln wächst vor allem eines: Die Lust an Blutrache!

Die Story, des auf Zelluloid gebrannten Überraschungs-Eis, bietet alles, was ein nach Unterhaltung lechzendes Herz begehrt. Action, Spannung, (unfreiwilliger) Humor, Gewalt und in Form des Models Sandahl Bergman auch Eye-Candy. Doch Dreh- und Angelpunkt ist natürlich Mr. Universum himself.

„Conan, the Barbarian“ entstand 1982 und lancierte die Karriere Arnold Schwarzeneggers. Der einsilbige Muskelprotz ist die absolut perfekte Besetzung für diese martialische Roll. Als Conan schaffte er es, nach dem infamosen, aber grandios üblen „Hercules in New York“ und dem lächerlichen „Cactus-Jack“ sein Image als dumber Bodybuilder abzustreifen. Jedenfalls ein bisschen.

Der Österreicher antizipierte, wie wichtig die Rolle für seine spätere Karriere sein wird und nahm zur Vorbereitung ein halbes Jahr lang Unterricht in Schwertkampf und Kendo. Das ermöglichte ihm, 90 Prozent aller Szenen des Films ohne Stuntdouble zu spielen, was dem Film und seinem Charakter eine augenscheinliche Authentizität zu verlieh.  

Und obwohl der Streifen auf einer Comic-Vorlage beruht, wirkt er selbst auch authentisch. Dies ist vor allem der Tatsache geschenkt, dass „Conan – The Barbarian“ eine äusserst ruppige und kompromisslose Visualisierung Robert E. Howards Geschichte ist. In Spanien gedreht, ist er staubiger und dreckiger als die 4-Zimmer-Wohnung einer fünfköpfigen Familie während dem Corona-Lockdown. Dazu glänzt der Film mit aufwändigem Produktionsdesign, liebevollen Kulissen und (grössenteils) handgemachten Spezialeffekten. 

Weite Teile des Films kommen ohne Dialoge aus, was wiederum Raum für den äusserst epischen, archaisch-wuchtigen Soundtrack aus der Feder von Basil Poledouris lässt. Poledouris war unter anderem verantwortlich für die Vertonung von „Starship Troopers“, „Cherry 2000“ und „Robocop“ war. Und wenn wir schon beim Name-Dropping sind: Regie führte John Milius („Red Dawn“) und das Drehbuch schrieb kein anderer als der damals noch unbekannte Oliver Stone

Stone hatte den Plan im Hinterkopf, Conan als eine Art Fantasy-James-Bond zu lancieren und konzipierte seinen ersten Drehbuch-Entwurf als 12-Teiler. Daraus wurde nichts. Zwar gab Noldi 1984 noch den Conan der Zerstörer und tauchte 1985 als Conan-Verschnitt Kalidor in „Red Sonja“auf, das war’s dann aber auch mit der Grossleinwand-Karriere des menschenverachtenden Schlächters. (Auf das Quasi-Remake mit Aquaman Jason Momoa in der Hauptrolle gehen wir bewusst nicht ein. Bäh!)

Fazit:

„E.T.“, „Blade Runner“, „Tron“, „The Thing“, „First Blood“ und eben „Conan – The Barbarian“. Das Kinojahr 1982 hatte es in sich. In dieser illustren Truppe ist der Barbarenfilm sowas wie das dreckige Sahnehäubchen. Wir lieben ihn!

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3 thoughts on “Conan – The Barbarian (1982)

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