Kurz:

Podcaster Wallace reist nach Kanada um einen YouTube-Star zu interviewen. Vor Ort muss er erfahren, dass der Interviewpartner kurzum das Zeitliche gesegnet hat und um nicht mit einem leeren Aufnahmeband zurück in die Staaten zu reisen, meldet er sich spontan beim nächstbesten Einheimischen, der mittels schwarzem Brett nach „Gesprächspartnern“ sucht.  Dass diese Spontanidee alles andere als glorios ist, bemerkt Wallace erst, als er teilamputiert einem durchgeknallten Walross-Aficionado gegenübersitzt.

Lang:

Tusk basiert auf einem kurzweiligen und hörenswerten Podcast von Kevin Smith und seinem Freund Scott Mosher. Wer sich Smodcast Podcast Nr. 259 reinzieht, dem fällt schnell der infantile Witz auf, mit welchem die beiden Podcaster der abstrusen Leitidee des Films frönen.

Nach Red State ist Tusk der nächste kontroverse Film von Kevin Smith. Wie schon bei seinem Vorgänger beweist der Regisseur ein feines Händchen für beklemmende Szenerien und überzeichneten Realismus. Dass seine Wurzeln aber in der Komödie liegen, kommt bei Tusk wesentlich mehr zum Tragen als noch bei Red State.

Michael Parks brilliert auf der ganzen Linie. Wie immer fesselt seine unwiderstehliche Aura und scharfzüngig formuliert er die ihm auf den Leib geschriebenen Textzeilen. Die Metamorphose von Justin Long zu Mr. Tusk würde Dr. Christian Troy stolz machen. Zudem beweist im zweiten Akt des Streifens ein unfassbar deplatzierter Johnny Depp, dass One-Of-Those-Evenings jetzt auch während Dreharbeiten als Ausrede hinhalten müssen. Sein québécoiser Inspector Clouseau wäre in jedem Dorftheater besser aufgehoben.

You will never look at a walrus the same way again! Klar gibt es bereits unzählige Filme, in welchen klischiert skizzierte Stadtleute an hinterlistige Psychopathen geraten, aber die Walross-Idee ist zu eigen um nicht aus der Masse herauszustechen. Liebhaber von beispiellos kranken, rabenschwarzen Humor (The Human Centipede lässt grüssen) werden Tusk mögen.

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2 thoughts on “Tusk (2014)

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