Kurz:

Vollbusige Heldin geht Undercover hops und wird zur Robocopy in engem Latexkostüm. Rachefeldzug: Achtung, fertig, los!

Lang:

Wie es sich für einen Kultfilm aus den Neunzigern gehört, bietet „The Demolitionist“ eine lächerliche Story, üble Effekte und bescheidenes Schauspiel. Dank Filmfan und Regisseur Robert Kurtzman ist „The Demolitionist“ dennoch ein Fest für alle Filmnerds.

Sexmachine von „From Dusk Til Dawn“ ist ebenso an Bord wie auch Bruce Campbell. Besonders der Cameo von Ash-Himself ist es wert, sich den Streifen anzusehen. Dass Kurtzman ein Flair für Nerdgasms hat, beweist er in „The Demolitionist“ oft und gerne. Seine Trash-Referenzen (Fangoria Mags, Evil Dead, Phantasm, Conan, Nightmare on Elm Street) und seine offensichtliche Affinität zu Boobs und Blood machen aus „The Demolitionsist“ eine überraschend spassige Angelegenheit.

Überraschenderweise sind die Effekte in „The Demolitionist“ rar gesät, dies obwohl Kurtzman in Hollywood hauptberuflich verantwortlich für FX ist. So manche Filmperle findet sich auf seinen CV wieder: It Follows, Tusk, The Women, The Crow, From Dusk Til Dawn, Scream, Faculty, Army Of Darkness u.v.a.; sein Portfolio ist beeindruckend.

Der Streifen gehört aber einer anderen Person. Vorhang auf für Nicole Eggert. Es liegt auf der Hand, wenn für eine Hauptrolle die Busengrösse matchentscheidender ist, als das nötige Charisma, dann castete man in den 90ern am einfachsten eine Darstellerin mit Baywatch-Erfahrung. Und da Pam Anderson bereits mit Barbwire als Superheldin verbraten wurde, stolpert Nicole Eggert als weibliche Robocop-Domina durch „The Demolitionist“. Klar sieht Eggert gut aus, sie bewegt sich aber wie eine Gurke auf Morphium. Die Robokopie kämpft oft Off-Screen oder wird durch ein Schnittgewitter unkenntlich gemacht. Auch die blonde Perücke kann nicht verhindern, dass Eggert offensichtlich eine Vielzahl der Action-Sequenzen outsourcte.

Bei aller Frauenpower geht „21 Jump Street“-Star Richard Grieco fast vergessen. Fälschlicherweise, denn er hat und macht als Oberbösewicht Spass. Skrupellos knallt er alles über den Haufen, was in seiner Nähe ist und stellt sich fluchend seinem Teenie-Idol-Status entgegen. Seine Rebellion war wohl zu überzeugend, denn nach „The Demolitionist“ verschwand Grieco komplett von der Bildfläche.

Leider ist „The Demolitionist“ nicht nur toll. So verheddert sich der Streifen auch schon mal in philosophische Fragen: „Was macht einen Mensch menschlich?“, „Dürfen Emotionen unterdrückt werden?“, blablablagähn. Immerhin werden diese Fragen genauso unbeholfen beantwortet, wie sie ins Drehbuch geschmuggelt wurden.

Robocop im Lederoutift ist campy as hell und hebt sich minim von der Masse der Action-Streifen der 90er ab. Der Film ist ruppig, hat Humor und präsentiert einen gelungenen Mix aus Trash, Action, Hommage.

 

The Best Worst

 

Share This:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert