Kurz:

Weil auf ihrem Heimplaneten niemand ihre Kinder bespasst, fliegen hinterhältige Marsmännchen an den Nordpol und kidnappen den Weihnachtsmann.

Lang:

Die Marsianer klauen also schamlos unseren Samichlous. Und dies nur, weil die Mars-Bengel am TV von den unsäglichen „Earth-Programms“ den Eindruck kriegen, dass es auf der Erde viel lustiger zu und her geht. Die dreiste Weihnachts-Propaganda geht aber noch weiter, denn ohne Geschenke und den ganzen X-Mas-Firlefanz finden die kleinen, grünen Männchen ihr Leben auf dem roten Planeten nur noch beschissen und fallen in eine Schockstarre. Friede, Freude, Eierkuchen müssen her! Und das in Form eines alten, senilen, dicken Mannes mit weissem Erbsenfänger.

„Prepare Spaceship Number 1“ und hopp der Bäse, los geht die Mission „Kidnapp Santa“. Doch die Erde scheint nicht erst seit „Independence Day“ einer möglichen Alien-Attacke gefeilt zu sein und verteidigt sich (mit Unterstützung von Stock-Aufnahmen des USA-Army-Film-Archivs) gegen die rote, resp. grüne Invasion. Doch auch die offensichtlichen Stockbilder schrecken die Marsianer nicht davon ab, den rundlichen Mann im roten Anzug zu kidnappen.

Vorhang auf für den pfeiffenrauchenden Santa mit dem wohl übertriebensten Lachen der Filmgeschichte. Nicht nur ist sein Lachen laut und höhnisch, nein es ist auch hochgradig deplatziert – ähnlich wie bei Tommy Wiseau in „The Room“. (Das heisst zwar nichts Gutes, spielt aber der Best-Worst-Erfahrung definitiv in die Karten.) Und so lacht und nuschelt sich Mr. Santa durchs Skript als hätte er einen Glühwein zu viel intus. Nur so ist sein verwirrtes Tun zu erklären. Nebenbei betitelt er noch sein Rentier als Nixon und findet sogar in Gefangenschaft Zeit, sein stets debiles Lächeln abzufeuern.

„Santa Claus Conquers the Martians“ ist eine grenzwertige Erfahrung. Auf der einen Seite ist die Originalität für einen in den 60er realisierten Streifen beachtlich, auf der anderen schocken die unglaubliche Plumpheit der Story und die billigen Settings. In grob zusammengeklebten Karton-Kulissen tummeln sich Schauspieler mit offensichtlichsten Schnauzer-Klebern, kitschig grünen Kleidern und absurden Antennen-Helmen – Cosplay direkt aus dem Denner. Und wenn der Zuschauer denkt es geht nicht schlimmer, kommt der unglaubwürdigste Bär der Filmgeschichte ums Eck. Und ja, ich habe „Hercules in New York“ mit Anuld Schwarzenegger gesehen. Der Eisbär in „Santa Claus Conquers the Martians“ strahlt die Gefahr eines zerfilzten Badezimmer-Teppichs aus. Und nachdem die Schauspieler (und Zuschauer) die „Attacke“ des vermeintlichen Killers überlebt haben, sagt bereits der nächste spezielle Effekt „Hallo“. Ein unbarmherziger Riesenrobotor, gebastelt aus Kelloggs-Packungen und Plastik-Bechern. Einfach grossartig!

Und so sieht das in etwa aus:

« von 3 »

Fazit:

„Gremlins“, „Die Hard“ oder „Elf „ es gibt viele gute Weihnachtsfilme, „Santa Claus Conquers the Martians“ ist aber definitiv der Beste – im Best-Worst-Sektor! Mir ist auf jeden Fall kein absurderer Weihnachtsstreifen bekannt.Der Film ist dermassen bekloppt, dass er über die ganze Laufzeit (von nur 77 Minuten) amüsiert.  Für Trash-Fans ein sicherer Wert.

rating_4

The Best Worst

 

Full Movie:

Hier könnt ihr euch den Film in seiner vollen Pracht anschauen:

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