Alle Jahre wieder. Die zwanzigste Ausgabe des MGB hatte es in sich. Boobs, Blood, Classics und erstaunlich gute Filme. Gestartet hat die Sause am Freitag, 13. November um 20.30 Uhr und der Beamer bekam seine verdiente Ruhe am Sonntag gegen 15.30 Uhr. 18 Filme kriegten die würdige MGB-Plattform. Hier ein kleiner Abriss:

The Final Girls

THE FINAL GIRLS (2015)

Der Einstieg in den MGB20 war harzig. „The Final Girls“ ist trotz dem Quäntchen Originalität einfach zu harm- und belanglos. Besonders die komplette Absenz jeglichen Blutes ist für einen Film, der sich auf einen Meta-Film namens „Camp Bloodbath“ bezieht, ein absolutes No-Go. Diesen Streifen kann sogar Malin Ackerman nicht retten. Eine herbe Enttäuschung. Rating 2/5

For Your Height Only

FOR YOUR HEIGHT ONLY (1981)

Weng Weng ist 82cm gross und knackt als Agent 00 in diesem absurden Streifen Nuss um Nuss. Während den ersten 40 Minuten schiesst der WTF-O-Meter komplett durchs Dach. Politisch absolut unkorrekt, kann bei „For Your Height Only“ ohne Skrupel über den an Testosteron-Überschuss leidenden Liliputaner gelacht werden. Einfach köstlich wie er ganze Armadas verkloppt, Girls verführt oder mit einem Regenschirm von einem Hochhaus segelt. Leider bieten, dann die restlichen 40 Minuten null Abwechslung und der Spassfaktor flacht ab. Als Kurzfilm wäre „For Your Height Only“ eine Wucht, über Spielfilmlänge überzeugt er nur bedingt. Rating 3.5/5

Lake Placid vs Anaconda

LAKE PLACID VS. ANACOnDA (2015)

Ne, der war einfach nur mies. Billigste Produktion, und ich rede nicht von den Spezial Effekten, belanglos heruntergespulte Dialoge und eine plumpe, langweilige, witzlose Story. Ein Film zum Vergessen. Rating 1.5/5

Black Death

BLACK DEATH (2011)

Der Film ist erstaunlich ruppig, düster und brutal. Dass die Kreuzzüge kein Zuckerschlecken waren, wissen wir aber bereits. Entsprechend bietet „Black Death“ nichts neues, doch das Aufgewärmte ist erstaunlich ansehbar. Spoiler Alert: Sean Bean dies. Again. Rating 3/5

Miniscule

MINUSCULE (2013)

Der beste Pixar-Film, der nicht aus der Pixar-Schmiede stammt. Die französische Animationsserie brilliert auch als abendfüllender Streifen mit liebevoll animierten Insekten und witzigen Einfällen. Rating 3.5/5

Sweet Home

SWEET HOME (2015)

Wenn Spanier in einem spanischen Film Englisch sprechen, dann wird offensichtlich, dass sich dieser Film eines grösseren Publikums berufen sieht. Fälschlicherweise. Denn „Sweet Home“ ist ein ganz normaler, hundskomuner Home-Invasion-Streifen. Nur dass hier die Opfer ein vermeintlich leerstehendes Haus für Beziehungspflege missbrauchen, die Immobilienmakler aber gegen diese Besetzung ihr Veto einreichen. „Sweet Home“ ist zuweilen recht blutig und der Bösewicht verdient seine Auszeichnung als Übeltäter. Summasummarum gute Durchschnittskost. Rating 3/5

Klovn

KLOVN (2010)

Ein Hurraj auf die Dänen. Eine der wohl besten Komödien EVER. Politisch höchst unkorrekt, vulgär, derb und verdammt lustig. Was in den Händen der amerikanischen Farrelly-Brothers wohl mit unsäglichen Toilettenhumor verwürzt worden wäre, ist bei den dänischen Filmemacher-Kollegen bestens aufgehoben. „Klovn“ schafft es inmitten schwärzestem Humor sogar herzerwärmend zu sein. Ein Must-See. Rating 4/5

Megashark vs. Kolossus

MEGASHARK VS. KOLOSSUS (2015)

Note to self: don’t watch this crap anymore! Wiedermal konnte der Nerd in mir nicht widerstehen und hat sich dieses unsägliche Stück cineastischer Mangelware auf Blu Ray (!) gekauft (!!). Und wiedermal ist es nicht überraschend: der Film ist einfach nur Müll. Es fehlt an Charme, es fehlt an Humor, es fehlt an einer einigermassen interessanten Story und sogar von sympathischen oder wenigstens üppig ausgestatteten Darstellerinnen fehlt jede Spur. Unterstes „Sharknado“-Niveau. Rating 1.5/5

American Ultra

AMERICAN ULTRA (2015)

Eine potentiell amüsante Ausgangslage wird von einem äusserst durchschnittlichen Drehbuch zermetzelt. Eisenberg und Stewart machen das Beste aus ihren bekifften CIA-Agenten, doch der Streifen ist zu vorhersehbar und frei jeglicher Emotionen. Bei „American Ultra“ gab es alles schon, nur in besser. Als neunter Film an einem MGB ist „American Ultra“ durchaus OK. Rating 3/5

A Pigeon Sat On a branch

A PIGEON SAT ON A BRANCH REFLECTING ON EXISTENCE (2015)

Ach, der Roy Andersson wieder. Nach Songs from the Second Floor und You The Living schliesst Andersson seine „Du levande-trilogin“ mit dem leider langatmigsten Film der Reihe ab. Klar ist auch „Pigeon“ in seiner Machart einzigartig und ein Grossteil der Sketche funktioniert einwandfrei, doch fehlt gegenüber den beiden Vorgängern der schwarze Humor nahezu komplett. Bittersüsse Momente dominieren, was sich bei einer Länge von knapp zwei Stunden nicht unbedingt als Vorteil erweist. Dennoch muss Andersson für seinen einzigartigen Stil bewundert werden. Rating 3.5/5

the gift

THE GIFT (2015)

Joel Edgerton schrieb das Drehbuch, führte Regie und übernahm die Hauptrolle. Gleiche Voraussetzungen wie bei der Produktion des Kultstreifens „The Room“ also. Klar ist „The Gift“ meilenweit von einer Trash-Granate entfernt. Der Streifen erinnert an manchen Stellen an „Fatal Attraction“ und trumpft er mit einer ultrabösen Auflösung auf, welche auch in der superioren Serie „Black Mirror“ bestens aufgehoben wäre. „The Gift“: gutes, spannendes Kino. Rating 4/5

Turbo Kid

TURBO KID (2015)

Wie zur Hölle schaffte es diese Splatter-Orgie ein FSK-16-Freigabe zu kriegen? Blut spritzt, Gedärme werden gezogen und Gliedmassen abgetrennt. In bester „Braindead“-Manier immer mit einem Augenzwickern. „Turbo Kid“ macht alles richtig. Er ist herzlich, brutal und spassig. Michael „Total Recall“ Ironside brilliert als Oberschurke Zeus und die beiden (noch) unverbrauchten Teenie-Schauspieler Munro Chambers und Laurence Leboeuf verleihen ihrer zum Scheitern verdammten Flirterei erstaunliche Tiefe und Glaubwürdigkeit. Zudem trifft der Retro-Charme ins Schwarze. Rating 4/5

Napoleon Dynamite

NAPOLEON DYNAMITE (2004)

What can I say? It’s a classic. Auch 11 Jahre nach Release hat “Napoleon Dynamite” nichts von seinem dusseligen Charme verloren. Schade hat die Rolle Jon Heder nicht zu Durchbruch verholfen. Die Art und Weise wie er diesem Uber-Nerd Leben einhaucht und eine eigentlich komplett unsympathische Person sympathisch erscheinen lässt ist grandios. Immerhin hat es Heder in den neuen Streifen von Quentin „Rubber“ Dupieux geschafft. Mal schauen wie sich Napoleon dort anstellt. Oh goooosh! Rating 4/5

Fathers Day

FATHERS DAY (2011)

„The Editor“ war sensationell und vielleicht sogar einer der besten Filme des Jahres. Sein Vorgänger „Fathers Day“ ist ziemlich übel. Blutig wie sau und hässlicher als J.P. Love. Die Mischung aus „Serbian Film“ und einem zig-beliebigen Grindhouse-Output will primär schockieren. Wer es braucht, kann gerne dabei zusehen, wie ein Perversling seine Eichel spaltet. Und ich rede nicht von Scrats‘ Objekt der Begierde. Zwei Sterne gibt es für die handgemachten Effekte, ein halber weil’s die Astron-6-Jungs sind. Rating 2.5/5

the Den

THE DEN (2014)

Social Horror als kurzweilige Studie der menschlichen Abgründe. Besser als der unsägliche „Unfriended“ setzt „The Den“ dem WTF-O-Meter noch einen drauf und mischt eine Hostel-ähnliche Sadistenbewegung dem Horror-Brei bei. Die paranoide Story ist zwar unglaubwürdiger als Sepp Blatter, unterhält aber bestens. Rating 3.5/5

The Rover

THE ROVER (2014)

Nach „Animal Kindgom“ und „Hesher“ ist auch der dritte Wurf des australischen Regisseurs David Michôd eine durchaus ansehbare, aber auch zähe Angelegenheit. In seinem ersten Endzeitfilm lässt Michôd die körperlich und seelisch angeschlagenen Guy Pearce und Team Edward durchs australische Niemandsland stolpern. Wuchtig gefilmt und cineastisch eingefangen, die Bilder in „The Rover“ stinken regelrecht nach Pisse und Verderben. Leider ist die Story zu dünn um der grandiosen Bildsprache Rechnung zu tragen. Rating 3/5

Point Blank

POINT BLANK (2010)

Die französische Antwort auf alle Bourne-Filme. Nur besser. Auch bereits fünf jährig brilliert „À bout portant“ mit reichlich Twists, solider Action und einem durchs Band weg gut besetzten Schauspieler-Ensemble. Mit seiner in Echtzeit erzählten Story fesselt der Streifen die Zuschauer für 84 Minuten an den Bildschirm. Gute Action, Jack Bauer Style. Rating 4/5

Kraftidioten

EINER NACH DEM ANDEREN (2014)

„Kraftidioten“, wie diese norwegisch, schwedische Co-Produktion heisst, bietet Humor, wie wir ihn aus Skandinavien kennen. Fein und böse. Zu Recht als „Fargo“ des Nordens betitelt, schafft es „Kraftidioten“ mit vielen Twist-und-Turns eine eigentlich recht simple Rächer-Story ad absurdum zu führen. Rating 3.5/5

 

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3 thoughts on “Moviegangbang 20: Eine Rekapitulation

  1. … und dass alles ohne mal ein Nickerchen einzuschieben?!

    Jedenfalls ein ziemlich abwechslungsreiches Programm, dass ihr da aufgestellt habt. Aber auch hier und einmal mehr zeigt sich, SyFy Filme, in diesem Fall LAKE PLACID VS. ANACONDA und MEGASHARK VS. KOLOSSUS, sind der Zeit einfach nicht wert; filmischer Sondermüll.

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