Kurz:

Hai verschluckt sich an dünnem Skript.

Lang:

Fischfilme gehen eigentlich immer. Das weiss auch Drehbuchautor und Regisseur Johannes Roberts, welcher in „47 Meters Down“ zwei klischierte Best-Friends (Mandy Moore und Claire Holt) erstaunlich aggressiven Haien zum Frass vorwirft. Die Geschichte könnte nicht anspruchsloser sein: zwei Superduperfreundinnen machen einen Trip nach Mexiko. Weil die Braunhaarige wegen ihrem anscheinend sehr langweiligen Lebensstil gerade von ihrem Freund sitzen gelassen wurde, kommt die Blondehaarige kurzum auf die tolle Idee, dass Haifischtauchen mit ein paar, eben angelachten mexikanischen Boybandtypen, die Lösung aller Probleme sei. Welcher Ex kann schon einem Selfie mit einem Hai widerstehen? Und so überwindet Brauni ihre ganze Angst und steigt mit ihrer wirklich wirklich besten Freundin und rostigem Käfig in die Tiefen des atlantischen Ozeans. Klar reisst irgendwann aus irgendeinem Grund das Kabel und die beiden Tussen laufen 47 Meter unter der Meeresoberfläche auf Grund, während über ihnen hungrige Haie ihre Kreise ziehen und nur darauf warten, das gepeelte Fleisch anzuknabbern. Viel mehr kommt nicht. Wirklich nicht.

Trotz einem Gore-killenden PG-13-Rating muss „47 Meters Down“ eines zu Gute gehalten werden: die Unterwasseraufnahmen sind grandios. Mit Kameramann Mark Silk , wurde ein sehr erfahrener Unterwasserfilmer engagiert, welcher schon bei Filmen wie Captain Phillips, Under the SkinKiss Kiss (Bang Bang) die Unterwasser-Units leitete. Dank ihm bleibt die Stimmung im kühlen Nass beklemmend und durch das dunkelstblau gefärbte Wasser befürchten die Zuschauer in jeder Millisekunde eine urplötzliche Haiattacken. Die Jump-Scares selbst sind zwar plakativer Müll, das Darauf-Warten aber umso quälender. Im positiven Sinne.

Der Streifen hält in seinen knapp 90 Minuten das Tempo hoch und obwohl die Fischzähne nach einer gewissen Zeit in redundanter Art und Weise zuschnappen, macht „47 Meters Down“ über die ganze Laufzeit Spass. 

Die klaustrophobische Klasse eines „The Descent“ erreicht der Film nicht, dazu fehlt der Mut zum Horror und die nötige Kompromisslosigkeit und obwohl sich Moore und Holt Mühe geben, die Schauwerte einer Blake Lively („The Shallows“) sind nicht zu toppen.  

Fazit:

„47 Meters Down“ ist kein grandioser Film, trotzdem kreiert Regisseur Johannes Roberts eine ansprechend bedrohliche Grundstimmung, welche über die lächerlichen Charaktere und das einfallslose Drehbuch hinweg sehen lässt. 

 

 

 

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