2018 verabschiedet sich. Zeit, um dieses Kinojahr Revue passieren lassen. Hier die persönlichen Tops und Flops des Redakteurs Roma, ohne bestimmte Rangordnung.
Top 10
Climax
Dieses Tanz-Inferno fesselt vor allem in den ersten 20 Minuten an den Sessel. Danach flacht der Streifen ein wenig ab, verliert aber dank der tollen Darsteller und einem Soundtrack der Extraklasse nie ganz den Boden unter den Füssen. Der beste Film von Gaspar Noé – neben „Irréversible“.
Mandy
Panos Cosmatos lässt sich viel Zeit, bietet dafür aber einen Bilderrausch der abgedrehten Art. Die Szenerie könnte glatt als Cover für ein Metal-Album dienen. Nicolas Cage liefert hier ab. Schön auch die kleinen Verweise auf den Giallo, Trashfilme aus den 80ern sowie Predator.
Hanagatami
Das wunderbare NIFFF hat die ersten beiden Vertreter dieser Liste gezeigt und sich damit prompt als zukünftiges Schweizer Lieblingsfestival etabliert. Dieses japanische Genre-Mischmasch vom Regisseur Nobuhiko Obayashi („Hausu“) spielt mit allerlei filmischen Mitteln und ist trotz Überlänge äusserst gelungen.
Annihilation
„Ex Machina“ hat mich nicht abgeholt. Umso schöner, dass Alex Garland mit seinem Nachfolgefilm „Annihilation“ beweist, dass er sehr gute Science-Fiction-Ware abliefern kann. Der minimale Soundtrack und einige bizarre Einfälle sorgen für Spannung. Die beste Netflix-Produktion des Jahres, nebst der fünften Staffel von „Better Call Saul“.
The Breadwinner
Dieser berührende Animationsfilm erzählt die Geschichte eines kleinen afghanischen Mädchens und ihrer Familie. Das ist nicht nur handwerklich gut gemacht, sondern funktioniert auch inhaltlich.
Mission: Impossible – Fallout
Nicht gerade DER Überfilm, für den er vielerorts gehandelt wurde., weil die Handlung ziemlich dünn ist. Trotzdem unterhält der mittlerweile sechste Teil mit viel handgemachtem Krawall und der Chemie unter den einzelnen Teammitgliedern.
Spider-Man: Into the Spider-Verse
Der einzig gute Superhelden-Streifen des Jahres. Dank der unterschiedlichen Animationsstile plus den damit entstehenden Einfällen wird einem optische Abwechslung geboten. Leider fällt das Ganze ein wenig ab, da die Handlung wenig originell ist und im letzten Schlussdrittel der üblichen Zerstörungswut gefrönt wird. Dennoch der beste „Spider-Man“ seit ungefähr dem dritten Teil von Sam Raimi.
Ravenous (Les Affamés)
Dieses franko-kanadische Horror-Drama erzählt von einigen Menschen, welche von einem Zombie-Ausbruch überrascht werden. Der Film gewinnt dem Genre zwar wenig neues ab, ist aber aufgrund seiner Mischung von Härte und ruhigen Momenten durchaus unterhaltsam geraten.
Hold the Dark
Jeremy Saulnier lotet gerne psychologische Abgründe aus. Dass er dies in der Regel kompromisslos in Szene setzen kann, haben seine vorherigen Filme gezeigt. „Wolfsnächte“, zu sehen auf Netflix, bietet trotz Logiklücken eine spannende Handlung und stimmungsvolle Bilder. Leider bleiben die Charaktere blass. Sein schwächster Film ist trotzdem sehenswert.
Hotel Artemis
Die titelgebende Unterkunft ist nur für Schwerverbrecher zugänglich. Im Grunde bleibt „Hotel Artemis“ trotz des netten Konzepts unter den Möglichkeiten. Dank den gut aufgelegten Jodie Foster, Sofia Boutella sowie Batista tut der Besuch dieser Residenz nicht weh.
Flop 5
Fifty Shades Freed
Die Handlung und die Figuren sind ein zarter Hauch von Nichts. Dazu kommt eine schmierige Hochglanzoptik plus viele einfältige Dialoge. Der Film ist leider nicht einmal unfreiwillig komisch. Im wahrsten Sinne des Wortes ein „Torture Porn“.
Bright
Zwei Stunden Langeweile. Ein Paradebeispiel dafür, wieso Netflix bei ihren Eigenproduktionen nochmals über die Bücher gehen sollte. Aus dem Szenario macht man wenig und die Hauptdarsteller haben wenig Charisma.
Mute
Duncan Jones hat „Moon“ gemacht. Das war ein ordentliches, jedoch deutlich überschätztes Science-Fiction-Drama. Über „Warcraft“ brauchen wir nicht zu reden. Sein neuester, eine Netflix-Produktion, ist ambitioniert, scheitert aber an unsympathischen Figuren und Logiklöchern.
Deadpool 2
Bereits der erste Teil war nervig, bot aber immerhin vereinzelte Schmunzler. Die Fortsetzung ähnelt dem Vorgänger, dreht aber noch mehr auf und nervt so noch mehr.
The Predator
Die Beerdigung eines Franchises, welches sich seit vielen Jahren im Abstellgleis befindet. Es gibt nur zwei (sehr) gute Predator-Filme. Dieser hier gehört nicht dazu. Die Figuren sind hier fast alle aufgeblasene Wichtigtuer. Der aufgesetzte Humor und die Dialoge von Shane Black laden zum Kopfschütteln ein. Schickt dieses Relikt endlich in Rente.