Kurz:

Zwei ungewaschene Brüder aus den Südstaaten reiten sich wegen Geldproblemen immer mehr ins Gaga. Faustkämpfe, Gewalt, Brennöfen und jede Menge Hoffnungslosigkeit begleiten die Beiden beim verzweifelten Versuch, sich doch noch ein normales Leben finanzieren zu können.

Lang:

Nicht weniger als sechs Oscar-nomminierte-Schauspieler prügeln, schiessen und fluchen sich durch „Out of the Furnace“ (mit knackigem deutschen Titel „Auge um Auge“). Sam Shepard, Willem Dafoe, Christian Bale, Woody Harrelson, Forest Whitaker und Casey Affleck machen Ihre Sache in diesem Ensemble-Stück sehr gut. Während Willem Dafoe viel zu wenig Screentime erhält und Forest Whitaker mit seiner Stimme (halb Batman halb Nick Nolte) verwirrt, ist es einmal mehr Batman-himself, der aus der Masse heraus sticht. Ohne die schauspielerische Qualität von Christian Bale würde „Out in the Furnace“ ins Mittelmass abtauchen. Neben ihm laufen auch andere Schauspieler zur Höchstform auf. Eine Szene, in welcher eine ungeschminkte, aber nicht minder hübsche Zoe Saldana dem von Bale gespielten Hauptprotagonisten gesteht, von jemand anderem schwanger zu sein, gehört zum Emotionalsten was zuletzt über den Bildschirm geflattert ist. Ehrlich, entwaffnend, grossartig.

Die Achilles-Ferse des Films ist die Story. Viele Handlungsstränge und Wendungen sind schon zigmal in anderen Filmen aufgetaucht. Der traumatisierte Irak-Veteran, welcher sein Leben ähnlich eines Kamikaze-Piloten erbarmungslos in den Boden hämmert, der skrupellose psychopathische Bösewicht, der seine unberechenbaren Gewaltausbrüche mit Lollipop-Lutschen garniert oder der Held auf seiner selbstlosen Suche nach Gerechtigkeit ; alles ist zwar hübsch anzusehen, aber irgendwie nicht neu.

„Out of the Furnace“ ist gehobenes Mittelmass und die 116 Minuten sind nicht per se schlecht investierte Zeit. Die Schauspieler heben die Geschichte auf eine solides Niveau und die Brutalität und Kompromisslosigkeit sind definitiv keine Mainstream-Massenware.

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