Kurz:
„Kiss Kiss Bang Bang“ – Teil 2.
Lang:
Wer „Kiss Kiss Bang Bang“ gesehen hat, hat eigentlich auch „The Nice Guys“ gesehen. Was in diesem Zusammenhang aber alles andere als ein Makel ist, denn wie sein vermeintlicher „Vorgänger“ bietet auch der neuste Streifen von Shane Black beste, süffige Unterhaltung. Und ist sogar noch ein bisschen abgefahrener.
Im Zentrum stehen Russell Crowe (Stimme wie Nick Nolte, Ranzen wie Val Kilmer) und Ryan Gosling. Crowe markant wie eh und je, zieht vor allem sein bekanntes Crowe-Ding durch, während Gosling endlich mal eine neue Seite zur Schau stellt. Fertig introvertierter Einzelkämpfer („Drive“, „Only God Forgives“), hier kommt Comedy-Ryan. Nicht unähnlich eines Inspector Clouseau stolpert sich ein dusseliger Gosling durch die Murder-Mystery-Kidnapp-Story und es gelingt ihm erstaunlich gut, dem Privat-Detektiv Holland March seinen Stempel aufzudrücken und so den Film dezent aber bestimmt an sich zu reissen. Nie plump und stets charmant liefert sich sein Charakter mit dem bulligen Auftragsschläger Jackson Healy (Crowe) beste, wortreiche Scharmützel. Die Chemie zwischen den beiden stimmt!
„The Nice Guys“ ist eine amerikanische Neo-Noir–Filmkomödie und spielt 1977. Die beiden „Ermittler“ versuchen in L.A. den Tod der Porno-Darstellerin „Misty Mountains“ und das Verschwinden eines Mädchen aufzuklären. Gemeinsam rennen die beiden von einer verzwickten Situation zu nächsten und liefern beste Situationskomik!
Selbstverständlich bedient sich „The Nice Guys“ bei vielen gängigen Buddy-Com-Motiven, Regisseur Black war ja auch verantwortlich fürs Drehbuch des Überfilms in diesem Genre („Lethal Weapon“), dennoch bleiben die netten Jungs und ihre cineastische Plattform eigenständig. Zu verdanken hat der Streifen dies hauptsächlich den überraschenden Wendungen (aka dem guten Drehbuch) und dem Mut, im richtigen Moment derben Humor zu platzieren. Nicht zu viel – nicht zu wenig. Die Dosis stimmt. So ist „The Nice Guys“ meiner Meinung nach einer der besten Filme dieses Jahres. Der Humor ist teils ultra-schwarz und zieht die Färbung bis zum Schluss durch.
Weiterer Pluspunkt: der Soundtrack. Wie es sich für die 70er gehört, pumpt der Funk durch die Boxen und flankiert die knalligen Szenen mit einer schönen Portion Selbstironie. Die Klamotten, die Settings, die Schlitten; Nostalgie wird in „The Nice Guys“ gross abgefeiert. Mit einer wunderschönen Cinematography werden die stimmungsvollen Schauplätze der Stadt am Fusse der Hollywood-Hills gekonnt eingefangen. Hübsch.
Fazit:
„The Nice Guys“ ist ein flotte, originelle Buddy-Comedy mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor und einem Ryan Gosling in Bestform. Der Streifen macht Spass und ich freue mich bereits jetzt, den Herren Crowe und Gosling noch ein zweites Mal zuzusehen, wie sie den Detroit-Porno-Case entwirren. Ein Film mit Kultpotential.
Habe The Nice Guys leider immer noch nicht gesehen. Aber Ryan Gosling ist der neue Johnny-Brad! Bin Fan seit The Notebook! Also seit 12 Jahren bin ich ein bisschen „verschossen“ in diesen Mann. Er ist brilliant! Sei es als schräger Vogel (Lars und die Frauen), Macho (crazy stupid love), coole Socke (Drive) oder mysteriöser Typ (Stay), er kann alles spielen. Das einzig „schlechte“ an ihm ist seine Frau. Eine furchtbare Schauspielerin! Sonst hat er bis jetzt alles gerockt! Hoffe auf weitere coole Auftritte.