Kurz:
Freddy kämpft sich in die Realität. Natürlich nur im Traum.
Lang:
Teil 7 ist die Nummer 2. „Nightmare on Elm Street“-Schöpfer Wes Craven (RIP) verantwortlich für das Original lässt es sich nicht nehmen und steuert genau 10 Jahre, nachdem Freddy Krueger die Filmwelt zu bereichern begann, den wohl innovativsten und cleversten Teil zur Freddy-Reihe bei. Anscheinend unzufrieden über die immer mehr in eine komödiantische, alberne Richtung abdriftende Entwicklung des „Nightmare on Elm Street“-Franchise besinnt sich Craven mit „New Nightmare“ auf seine Ursprünge.
„New Nightmare“ spielt auf einer zusätzlichen Meta-Ebene, auf welcher Krueger versucht in die reale Welt durch zu brechen. Das Originelle an diesem Film, in dieser realen Welt versuchen Heather Langenkamp, Wes Craven und Robert Englund einen neuen „Nightmare on Elm Street“-Film zu drehen. Freddy Krueger sabotiert sich also selbst.
Die Selbstironie steht dem Streifen sehr gut. In einer grandiosen Szene lässt sich Englund in einer amerikanischen Talkshow vor kreischenden Fans in Freddy-Vollmontur abfeiern oder dann zweifelt Craven lauthals an der abgelutschten Idee eines weiteren „Nightmare on Elm Street“-Films.
Doch „New Nightmare“ ist trotz dieser verschachtelten Erzählweise kein Spass-Film. Nachdem Freddy ab Teil 4 zum plumpen Sprücheklopfer degradiert wurde, ist er im siebten Teil endlich wieder bösartig und dunkel.
Dass der Film mindestens 15 Minuten zu lange dauert und nur einen minimalen Bodycount aufweist, sind kleinere Makel. Dafür lässt Craven schon durchblitzen, in welche meisterhaften Ebenen er seine selbstreflexiven, cleveren Meta-Konstruktionen im später folgenden Meisterwerk „Scream“ noch führen wird.
„New Nightmare“ ist wie der unerwartete Besuch eines verschollen geglaubten Freundes. Der Streifen macht Spass und ist für einen Horror-Film erstaunlich klug. Klar kann der Streifen sein Alter nur bedingt verstecken und besonders das CGI und Green-Screen lastige Finale ist hauptsächlich belustigend, dennoch gehört der siebte Teil der „Nightmare On Elm Street“-Saga nebst dem Original und Teil 3 zur Speerspitze des Franchise.