Kurz:

Die Action um und mit Agent Ethan Hunt geht lautstark und mit Vollgas in die 6. Runde.

Lang:

Die IMF ist wie Halloween: ein Haufen Leute mit Masken die „Trick or Treat“ spielen wollen. Mit diesen Worten werden Hunt und seine Leute vom Chef eines gewissen anderen amerikanischen Geheimdienstes begrüsst. Freundlichkeit ist eben doch alles unter Geschäftsleuten. Wer die Impossible Mission Force kennt weiss aber, dass deren Agenten nicht nur alles Mögliche zustande bringen, sondern auch alles Unmögliche.

Eine Terrororganisation, genannt „Die Apostel“, will Plutonium an sich bringen, um Atombomben basteln zu können. Das Syndikat bezeichnet sich selbst als „letzte Hoffnung der Gesellschaft“. Geschaffen, um Regierungen zu demontieren und zwar Stein um Stein. Um an das Plutonium zu kommen, setzen Die Apostel einen Mann ein, der ein Mythos zu sein scheint, und als Doppelagent bei jedem Geheimdienst tätig sein könnte – auch beim IMF. Kurz gesagt: Der Film bietet dem Zuschauer feinste Action mit einer Geschichte gefüllt mit guten Wendungen.

Am Anfang stand die Agentenserie Cobra, übernehmen Sie, bzw. deren Ableger In geheimer Mission gegen Ende der 80er Jahre. Dieser war zwar von der Action her relativ unspektakulär, forderte den Zuschauer aber teilweise durch seine verzwickte Handlung mit überraschenden Wendungen und Doppelböden stets neu heraus. Zudem war jede eine eigene, in sich abgeschlossene Geschichte. Dieses Konzept wurde von der Serie A-Team übernommen, welche ein paar Jahre zuvor produziert wurde. Allerdings nahm man sich für „In geheimer Mission“ vor, die Handlung wesentlich anspruchsvoller zu stricken. Als 1996 die erste Verfilmung gedreht wurde, blieb man diesem Konzept erfolgreich treu. Seither sind 22 Jahre vergangen, Fortsetzungen sind ins Land gezogen und Tom Cruise ist gealtert, aber seine Stunts sind proportional dazu von Film zu Film spektakulärer geworden. Und werden immer von Cruise himself ausgeführt. Das ist für ihn ebenso eine Selbstverständlichkeit wie in den Drehpausen selbst den Kaffee für die gesamte Filmcrew zu holen und selbstverständlich auch für Kabelträger und Putzfrau einen mitzubringen. Tja, wer hätte das gedacht

Wenn eine Filmreihe dermassen lange läuft, ist es den Machern wichtig, das Ganze stets zu hinterfragen, damit am Ende nicht ein müder Abklatsch der Vorgänger dabei rauskommt. Das ist hier perfekt gelungen. Auch, indem man Figuren oder Elemente der vergangenen Filme in die Handlung eingebunden hat. Zum Beispiel fragte man sich im 5. Teil (Mission: Impossible – Rogue Nation), was aus Hunts Ehefrau Julia, die er doch erst einen Film zuvor (Teil 4, Mission: Impossible – Phantom Protokoll) heiratete, geworden ist. Natürlich sind auch all die anderen liebgewonnenen Figuren wieder in gewohnter Weise mit dabei. Und Benji Dunn alias Simon Pegg darf nun auch an den Ausseneinsätzen teilhaben, wie von ihm stets sehnlich gewünscht. Zudem sorgt er immer wieder mit kleinen Gags oder Sprüchen für die nötige Auflockerung in der Daueraction ohne dabei albern rüberzukommen.

Henry Cavill bringt als unterstützender CIA-Agent herrlich frischen Wind in das altbewährte Gefüge des IMF-Teams. Denn mit seiner Art unterscheidet er sich so grundsätzlich vom besonnen, vernünftigen Ethan Hunt und die Platzhengste prallen beim Streit um die Dominanz schon mal aufeinander. Die Charaktere bleiben alle ihren Schemas treu, bieten andererseits so aber auch nichts Neues für die Handlung. Da setzen die Macher wie gewohnt auf Neuzugänge – unabhängig davon, wie lange diese in der Filmreihe bleiben werden.

Fazit:

Bei Mission Impossible weiss der Zuschauer im Allgemeinen mittlerweile ziemlich genau, was ihn erwartet. Denn der Film wird anders als die Darsteller nicht urplötzlich eine Maske abziehen und ein völlig unerwartetes Gesicht zeigen. Einzig die nervig/verwirrende Melodie im Trailer (s. unten) lässt befürchten, dass der Film musikalisch völlig neue Töne anschlägt, doch zum Abspann erklingt zum Glück das altbekannte und markante Mission-Impossible-Theme. Wer allerdings nur auf eine ausgeklügelte Story und nicht auf Daueraction aus ist, ist hier im falschen Film. Denn viele Szenen sind wirklich toll anzusehen, aber auf den ersten Blick völlig unmöglich. Aber deshalb gibt’s ja solche Filme. Realistisch kann schliesslich jeder!

 

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