Aus aktuellem Anlass hier meine Top5 religionskritischer Filme:
Platz 5: „Paradies Glaube“ von Ulrich Seidl (2014)
Die Röntgenassistentin Anna Maria hat ihr Leben dem Katholizismus verschrieben und geißelt sich regelmässig mit ihrer Lederpeitsche. Mit Gleichgesinnten versammelt sie sich in der Gebetsgruppe „Legio Herz Jesu“, deren höchstes Ziel es ist, Österreich wieder zum Katholizismus zu bekehren. „Paradies Glaube“ besticht durch das mutige, authentische Spiel der Hauptdarstellerin und bestätigt Ulrich Seidl als einen der wichtigsten und schonungslosesten Regisseure unserer Zeit.
Platz 4: „Dogma“ von Kevin Smith (1999)
In „Dogma“ setzt sich Kult-Regisseur Kevin Smith mit Ein-Gott-Religionen und deren Institutionalisierung auseinander. Matt Damon und Ben Affleck spielen in Ungnade Gottes gefallene Engel und Alanis Morissette ist Gott. Herrlich überdreht und teils super geschmacklos kann diese Filmperle aus dem Jahr 1999 auch heute noch genossen werden.
Platz 3: „Jesus Camp“ von Rachel Grady und Heidi Ewing (2006)
„Jesus Camp“ ist eine beängstigende Dokumentation über ein Ferienlager in den USA, in welchem Schulkinder aufgefordert werden, ihren für sie vorselektierten Glauben zu finden und sich von ihren Sünden (…) zu befreien. Intelligent Design und das Verbot von Abtreibung sind nur einige der vielen obligatorischen Unterrichtsblöcke. Die teils schockierenden Bilder des Films legen Vergleiche mit der religiösen Erziehung von Kindern in Teilen der islamischen Welt nahe. Der Streifen erhielt 2007 eine Oscar-Nomination als bester Dokumentarfilm.
Platz 2: „Religulous“ von Bill Maher und Larry Charles (2008)
„Religulous“ von Borat Regisseur Larry Charles zeigt den unehelichen amerikanischen Bruder von Viktor Chiaccobo von sehr zynischsten Seite. Alle Weltreligionen werden im ähnlichen Stil der Borat/AliG/Brüno-Filme auf satirische Art und Weise aufs Korn genommen. Der entwaffnende Humor Mahers macht die sehr unterhaltsame Dokumentation auch für Gläubige sehenswert.
Platz 1: „Four Lions“ von Chris Morris (2010)
Die britische Filmsatire handelt von einer islamistischen Terrorzelle in England. Chris Morris gelingt mit „Four Lions“ ein bewundernswerter Spagat, so denunziert er den muslimischen Glauben in keiner Art und Weise, statt dessen führt er religiöse, rassistische und sexuelle Klischees vor. Die Terroristen sind Figuren mit wachsenden Gewissenskonflikten, die nicht zuletzt wegen ihrer Schwächen und Widersprüche komisch und tragisch wirken. Bei allen ernsten Aussagen ist Four Lions aber in erster Linie sehr, sehr witzig! Einer der besten Filme der letzten Jahre.