Kurz:

Zeus verkleidet sich als weisser Santa, schickt seinen, anscheinend Steroiden nicht abgeneigten, Sohnemann auf die Erde um sieben göttliche Blitze einzusammeln, welche skrupellose Götter-Kollegen ganz doll fies gestohlen und verbuddelt haben.

Lang:

Weder The Rock noch Schwarzenegger geben in diesem 1985 erschienen Trash-Meisterwerk den titelgebenden Hercules. Nein, hier präsentiert Original-Hulk Lou Ferrigno seinen Bizeps.  

Wie bereits beim Vorgänger von 1983 ist nicht nur Ferrigno wieder mit von der Partie, auch die Kulisse, bestehend aus angemalten Kartonschachteln, hat den Weg zurück vor die Kameralinse geschafft. Die Bühnenbilder stehen den an Cosplay-in-einem-Bauernkaff-erinnernden Kostümen in nichts nach. Ein Hoch auf Massimo Antonello Geleng (Production Design) und Adriana Spadaro (Costume Design), welche „The Adventures of Hercules“ mit ihrem Nicht-Können einen fetten Kult-Stempel aufdrücken.  (Das „Meisterwerk“ von Kostüm-Genie Adriana Spadaro soll anscheinend Fireflash: Der Tag nach dem Ende (1983) sein. Note to self: organisieren!).

Glücklicherweise sind aber nicht nur die Kostüme und das Setting mies, die „Special Effects“ stehen den vom Winde bedrohten Attrappen und Fasnachtskostümen aus dem Ausverkauf gottlob in nichts nach. Und auch das Schauspiel bietet hohen Unterhaltungswert für Masochisten. Ferrigno stolpert als wandelndes, in Öl getunktes Bodybuilder-Klischée (imposante Figur, bedepperte Fresse) von einer trägen Kampfszene in die nächste. Und wie es sich für eine Produktion aus dem Hause Cannon gehört, wurden die weiblichen Protagonisten definitiv nicht aufgrund ihres Schauspieltalents angestellt. Ja, Hotpants gab es auch im Jahr 3000 v. Chrigu reichlich.

Der Streifen heisst im Original „Le avventure dell’incredibile Ercole“, ein klares Indiz, welchem Land wir diese cineastische Götterdämmerung zu verdanken haben. Regisseur Luigi Cozzi (der Name verpflichtet)  lies sein Beziehungsnetz spielen und bot wohl jeden italienischen Halbwegsschauspieler auf. Da die Vielzahl der schauspielernden Tifosi der englischen Sprache nur bedingt mächtig war, glänzt „The Adventures of Hercules“ mit einem absurden Dubbing direkt aus dem Trash-Himmel.

Fazit:

Wer gerne eingeölten Darstellern und Mädels in knappen Kostümen zusieht, wie sie durch instabile Papp-Kulissen rennen und sich mit lächerlich verkleideten Statisten billige Faustkämpfe liefern, der ist bei „The Adventures of Hercules“ bestens aufgehoben. Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass sich in „The Adventures of Hercules“ Godzilla (!) mit King Kong (!!) im All (!!!) prügelt?

The Best Worst

rating_4

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