Kurz:

Freddy und Co. erleben als Queen einen unglaublichen Aufstieg zur gefeierten Rockband. Auf dem Höhepunkt des Erfolgs kehrt Mercury der Band den Rücken. Er verliert sich in Solokarriereplänen, Drogen und wilden Partynächten. Für das Live-Aid-Konzert rauft sich die Band wieder zusammen. Bald darauf fällt für Freddy der letzte Vorhang.

Lang:

Ein angehender Zahnarzt und ein Astrophysiker komplettieren ihre mässig erfolgreiche Studi-Band mit  Farrokh Bulsara. Der Aussenseiter aus Sansibar, (grossartig verkörpert von Rami Malek), bringt einen eigenwilligen Kleidungsstil, aber auch einen gewaltigen Stimmumfang in die Band ein. Bald stellt sich heraus, dass der neue Leadsänger der geborene Entertainer ist und der Band gelingt als Queen der Durchbruch.

Queen mixt Musikgenres von Rock bis Oper und erfindet sich von Album zu Album neu. Dabei werden weder Stimmbänder, noch Nerven geschont. Im Tonstudio provozieren die Bandmitglieder ordentlich Drama und treiben sich selbst und die Produzenten in den Wahnsinn. Gerne werden auch mal  Instrumente gegen die Wand geschmissen. Am Ende entstehen aber Meisterwerke wie eben die Bohemian Rhapsody.

Freddy Mercury, wie sich Farrokh nun nennt, spielt dabei als charismatischer Frontmann, Drama-Queen und irre Katzenmutter natürlich die Hauptrolle.
Das öffentliche Interesse an seinem ausschweifenden Privatleben und ein verlockendes Angebot für eine Solokarriere stürzen Freddy und die Band dann allerdings in eine tiefe Krise. Seine Bandkollegen lassen den angeschlagenen Freddy deshalb erstmal zu Kreuze kriechen, als dieser zu Queen zurückkehren will. Schliesslich raufen sich die Musiker aber noch rechtzeitig zum Live-Aid-Konzert 1985 zusammen und: rocken das Ding für 21 Minuten, die in die Musikgeschichte eingehen.

Fazit:

Bohmenian Rhapsody ist ein wirklich guter Spielfilm, in dem es hauptsächlich um Freddy Mercury und weniger um Queen oder die Musik geht.

Das Leben von Mercury liefert ja auch film-reifen Stoff: Vom Einwandererkind zum gefeierten Rockstar mit ausschweifenden Parties und skandalträchtigem Privatleben, das durch Aids viel zu früh endet.  Rami Malek schafft es, den legendären Freddy täuschend echt zu verkörpern. Spätestens bei den Szenen des legendären Wembley-Gigs hat man vergessen, dass es sich um den Schauspieler und nicht das Original handelt. Dafür sorgt auch Gyilmyn Lee, der vom „echten“ Lockenkopf Brian May kaum zu unterscheiden ist. Dazu liefern die Queens-Songs einen tollen Soundtrack.

Der Gang ins Kino lohnt sich also.

Einziger Wermutstropfen: Es ist alles sehr familientauglich gehalten. Mercurys‘ exzessives Leben und seine Sexualität werden maximal mit Küsschen und Händchenhalten angedeutet. Auch die HIV-Diagnose soll anscheinend nicht allzu sehr auf die  Stimmung drücken. Das ist dann halt wohl Hollywood, wo gilt: show must go on!

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