Review
Kurz:
Lehrer bekämpft Dämonen, die als Rock-n-Roll-Band getarnt Teenies hypnotisiert.
Lang:
Mitten in der Hochphase des Hairspray-Metals der Achtziger waren Bands wie Poison, Ratt, Warrant und Mötley Crüe meine treusten Begleiter. Wenn sich also ein Film als „Must Have Metal Horror Movie from the 80’s“ ankündigt, bin ich schon mal sowas von ready. Kommt dazu, dass das Machwerk aus der Feder von John Fasano, seines Zeichens Regisseur des thematisch ähnlich angehauchten „Rock’n’Roll Nightmare“ stammt. Entsprechend macht sogar mein mit Bandstickern vollgekleistertes Jeans-Gilet im Mottenschrank Vorfreudensprünge.
„Black Roses“ handelt also von Dämonen, die sich als Glam-Rock-Band tarnen. Die Metal-Band ist selbstverständlich, wie es sich für diese Zeit gehört, lächerlich und frei jeglicher Ironie – typischer 80er-Metal halt. Klar werden sie innert kürzester Zeit bei der Dorfjugend zum heissen Scheiss und klar bleiben Eltern, Lehrer und die fromme Kirchenfront skeptisch – typischer 80er halt. Jawoll, „Black Roses“ bedient ab der ersten Sekunde alle Klischees. Eltern demonstrieren mit Plakaten gegen die Konzerte, die Kids prüfen den Aufstand und die Kirche verflucht die Musik als das Werk Satans. (Gab es alles schon mal in Echt).
Doch die „Black Roses“ wollen nicht nur das Kaff rocken, nein sie wollen die Weltherrschaft. Deshalb verwandeln sie mit ihrem Soft-Rock die Fans in kaltblütige Mörder und in erbarmungslose Groupies, die aus der Not auch schon mal greise Nachbaren bespringen. Eigentlich eine durchaus trashige Ausgangslage mit reichlich Spass-Potential, leider ist der Film höchst unblutig und einzelne Szenen erstaunlich kraftlos inszeniert. Richtiger Trash-Fun kommt diesbezüglich zu selten auf.
Doch einer schiesst den Vogel komplett ab: Vorhang auf für „Damian“ (duh!), Lead-Singer und Oberdämon von „Black Roses“:
Sogar in einer Zeit, in welcher Vokuhila-Frisuren noch toleriert wurden, fällt Sal Viviano mit einer Matte auf, die ihresgleichen sucht. Holy shit. Der Typ sieht dermassen daneben aus, er alleine macht den Film sehenswert. (Und erinnerte mich komischerweise an Joseph Fiennes – mit einer äusserst unvorteilhaften Perücke.)
Weiter auf der Haben-Seite sind, wie es sich für Fasano-Produktionen gehört, niedliche Gummi-Monster. Die teuflischen Puppen attackieren dieses Mal direkt aus Lautsprechern und Plattenspielern. Szenen, in welchen sich heroisch kämpfende „Schauspieler“ zu seichtem Heavy-Metal-Gedöns Gummi-Viecher ins eigene Gesicht hauen, gehören in jedes gelungene Trash-Repertoire und machen „Black Roses“ zum Trash-Fest.
Die Handschrift und Leidenschaft von Regisseur und Maskenbauer John Fasano ist klar erkennbar. Wie schon bei „Rock’n’Roll Nightmare“ sind seine Monster-Kreationen charmant und liebevoll. Und so ist es kaum erstaunlich, dass das unbestrittene Highlight von „Black Roses“, wie bereits bei „Rock n Roll Nightmare“, ein erbarmungsloser Kampf zwischen Mensch und Gummi-Puppe ist. Aber seht selbst:
Fazit:
„Black Roses“ macht Spass! Zwar sind auch in seiner knappen Laufzeit einige Längen zu erkennen und die absolute Absenz jeglicher Gore-Momente schwächen den Gesamteindruck, dennoch ist der Streifen grosso modo unterhaltsam und besonders für Heavy-Metal-liebende Trash-Fans einen Blick wert.
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