Kurz:
Bei DEM Titel ist der Name Programm. Das weiss auch Regisseur Dominik Hartl.
Lang:
Der langsam abflauende, aber immer noch anhaltende Zombietrend hat 2016 die Skipiste erreicht. Auch wenn sich viele Filmfreunde mittlerweile real existierende Zombies wünschen, die mal über gewisse Copy/Paste-Filmstudios herfallen, macht die Sparte Zombiefilm doch immer noch genügend Reibach, mit kleinen ausgefallenen Filmchen wie diesem.
Nachdem schon England 2004 mit Shaun of the Dead einen eigenen Zombiefilm abgeliefert hat und Frankreich 2014 mit dem härteren, aber auch im Komödienfach angelegten Zweiteiler Goal of the Dead ebenfalls einen Treffer landete, ist die Schweizer Fraktion mit ihrem Beitrag Nutshot noch fleissig am Werkeln und auch am Geld sammeln. Mehr Infos dazu übrigens hier.
Die Österreicher sind da schon weiter. Taktisch klug, lassen sie die Zombies in einem ihnen vertrauten Terrain los: dem Skigebiet, genauer in der Après-Skihütte! Nach dem Motto „Fällt dir nix besseres ein, schlag ’nem Zombie die Birne ein!“ geht’s auch in diesem Film recht ungeniert zur Sache. Denn ein toter Zombie ist schliesslich der beste Zombie! Dementsprechend werden zahlreiche wintersport-typische Gegenstände wie Snowboards, Skistöcke Schneefräsen und mehr notgedrungen als Waffen zweckentfremdet.Story: Der geldgeile Hotelier Franz Steiner glaubt mit seiner selbst entwickelten giftig-grünen Brühe namens „Solanum +10“ die Basis für einen wärmebeständigen Kunstschnee geschaffen zu haben und somit dem Klimawandel zu trotzen. Allerdings hat das Zeug eine gewaltige Nebenwirkung: es verwandelt einen bei Hautkontakt in einen Zombie, so dass man bald nur noch grunzt, sabbert und stöhnt. In Ritas Après-Skibar fällt solch exzentrisches Verhalten an der Ende-der-Saison-Party zunächst kaum auf, doch als nach und nach fast alle gebissen wurden, müssen die Wirtin und die wenigen anderen Überlebenden nach einem Ausweg suchen…
Die Lauflänge des Films ist mit 77 Minuten sehr kurz geraten, aber packt doch einiges in die Handlung rein. Schauspielerisch liegt das Niveau hier jedoch eher auf dem einer Laienbühne. Dafür wurden die Gore-Effekte liebevoll handgemacht und überzeugen auch im Grossformat. Gagmässig liegt die Latte schon tiefer, nach dem x-ten Zombiekill durch einen Snowboardjumb hat man es dann doch mal gesehen.
Trotz der Erfahrung im Schnee konnten die Österreicher ihren Heimvorteil nicht auf die Leinwand bringen. Aber berücksichtigt man, dass Österreich genau wie die Schweiz nicht gerade eine Zombie-Filmnation ist, haben sie sich trotzdem wacker geschlagen.
Fazit:
Trotz deutlicher Mängel und etwas allzu vollmundigen Versprechen ist der Film eine leidige Gaudi, welche dank kurzer Laufzeit und trotz einiger Mängel mehrheitlich unterhält. Ein Splatterfestchen im Schnee im Stil von Dead Snow. Fürs ganze Skilager!