Lang:

Der Film spielt in vier verschiedenen Jahrzehnten und alles dreht sich um einen krassen Bombenleger. Irgendwie. Die „Story in a Nutshell“ tönt ungefähr so:

(*SPOILER START*) Waisenkind (nennen wir sie Jane) wächst als komplette Aussenseiterin auf. Jane ist anders als alle anderen, physisch überlegen und geistig nicht auf den Kopf gefallen. Sie lernt einen Mann (nennen wir ihn John) kennen und lässt sich von ihm schwängern. Nach der erfolgreichen Befruchtung macht sich John aus dem Staub. Beim Kaiserschnitt wird festgestellt, dass Jane nebst der kompletten Garnitur weiblicher auch ein Set männlicher Organe in sich trägt. Die weiblichen werden wegen irgendwelchem hinterhältigem Komplikationszeug nach der Geburt entfernt und nebenbei wird auch noch das Neugeborene gekidnappt. Ohne weibliche Organe muss Jane gezwungenermassen zum Mann werden. Das geklaute Kind schlägt zusätzlich auf die schon angezählte Psyche, und so macht sie/er, was in solchen Situationen nahe liegt: ab in die nächste Bar. Dort erzählt der männliche Jane (nennen wir sie ab jetzt John) seine Leidensgeschichte dem nächstbesten Barkeeper (nennen wir ihn Ethan). Ethan mit Boyhood-Schnauz nimmt John mit auf einen Zeitsprung und macht ihn bekannt mit Jane. John verliebt sich in Jane, also sich selbst, schwängert sich und macht sich aus dem Staub. Ethan klaut nebenbei das Kind und bringt es mittels Zeitsprung in ein Waisenhaus. Das Waisenkind (nennen wir sie Jane) wächst als komplette Aussenseiterin auf. Jane ist anders als alle anderen,….

Das ohnehin üppige Menü wird noch um eine Bombengeschichte erweitert, mit einer konfusen Story über ein scheinbares Astronauten-Casting garniert und mit irgendwelchem Literatur-Chumbawamba abgeschmeckt. Schlussendlich ist Ethan John, John Jane und Jane der Fizzle Bomber. In etwa. (*SPOILER END*)

… und sonst noch:

Predestination ist ein australischer Science Fiction Film mit sehr vielen Zeitsprüngen. Regie und Drehbuch stammen von den deutschen Bruderherzen Michael und Peter Spierig. Wie schon bei Daybreakers leben die Gebrüder Spierig auch mit Predestination ihre Passion zum Übersinnlichen aus. Die Bilder sind imponierend und ansehnlich. Die Andrew Niccol Ästhetik gefällt. Und mit Sarah Snook (Jane/John) spielt sich eine bis anhin unbekannte Schauspielerin beeindruckend ins Rampenlicht.

Die Story verlangt aber nach mehr als sie im Stande zu leisten ist. Irgendwie bleibt der schale Nachgeschmack, dass in den Händen der Gebrüder Nolan ein wesentlich besserer Film entstanden wäre. Orphan Black Liebhaber kommen bei diesem kurzweiligen Streifen sicherlich auf ihre Kosten.

 

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