Kurz:

Worum geht es? Um ein Kampfsport-Turnier, indem sich die Kontrahenten um ihr Leben prügeln. Und gleichzeitig um das Überleben der Menschheit. Also den üblichen Kleinkram.

Lang:

Toasty!

Wer in den vergangen Jahrzenten verpasst hat was «Mortal Kombat» ist, weil er nie vor dem TV hockend auf einem Videospielkontroller rumgedrückt hat, hier eine kurze Erklärung: MK, wie es die coolen Jungs nennen, ist ein kontroverses Konsolenspiel aus dem Jahr 1992, in welchem sich Kämpfer die Wirbelsäule rausreissen, Köpfe abbeissen und sich gegenseitig in Blutfontänen suhlen.

Im Film dann alles handzahm und mit hanebüchen Hintergrundgeschichte: Die Bösen Mächte von der Aussenwelt, im Spiel sinnigerweise Outworld genannt, wollen sich die Erde untertan machen. Um dies jedoch zu ermöglichen, müssen die Kampfkünstler der Aussenwelt 10 Turniere, welche alle 500 (!) Jahre stattfinden, in Folge gewinnen. Und weil es Film so will, steht jetzt nur ein Turnier vor der totalen Eroberung unseres Erdenreichs!

Willkommen bei Mortal Kombat, wo Logik und Stil fast so hart gegen das dümmliche Skript kämpfen müssen, wie die Turniergegner gegeneinander!

Alte Liebe rostet

Kennt ihr das Gefühl, wenn beim zweiten Betrachten eines Films (nach 20 Jahren, notabene) der Eindruck entsteht: „Iiiirgendwie war der Streifen damals cooler.“? Dieses Aha-Erlebnis – oder besser gesagt Hoppla-Erlebnis – überkam uns mit „Mortal Kombat“ leider genauso. Zum einen lag es sicher daran, dass wir und der Film beide zwei Jahrzehnte älter geworden sind seit unserem ersten Date. Dann fehlte natürlich die Atmosphäre des Kinos. Denn der dunkle Saal machte die Stimmung romantischer und unsere Begegnung cooler. Das ist nicht vergleichbar mit der unsauber digitalisierten Version auf dem heimischen Bildschirm. Als würde man einen Abendessen mit Kerzenschein mit einem notgedrungenem Sexting mit tiefer Bildschirmauflösung vergleichen.

Doch selbstverständlich ist auch der Film selbst schön kacke. Paul W. S. Anderson (der Hau-Ruck-Regisseur und Ziehvater der Resident-Evil-Film-Reihe) bietet zu schlecht choreografierte Zweikämpfe, die mit ihrer Länge lähmend und repetativ wirken. Mangelnde Kampfsport-Skills werden mit hektischen kopfschmerzauslösenden Kamerafahrten kaschiert. Die „Handlung“ ist belang- und fantasielos und schauspieltechnisch bewegt sich Andersons-Kampf-Truppe zwischen lasch und unmotiviert. Und ja, ohne „Fatality“ ist MK einfach nur lahm.

Hat man da noch Töne? – Der Sound von Mortal Kombat

Analog der eingangs erwähnten Game-Vorlage, kommt der Film ebenfalls mit waschechtem Dance der 90er Jahre ums Eck. Die Audio-CD mit dem „Soundtrack“, ursprünglich fürs Game produziert, erschien ein Jahr vor dem Kinostart des Films, und wurde dem Film übergestülpt. Trotzdem, die Titelmelodie von Techno Syndrom finden wir immer noch geil.

Der Titelsong. Dieser auf youtube mit der Playlist des gesamten Soundtracks verknüpft – so kann man sich durch sämtliche Songs klicken.

Fazit:

Deplatzierter Sound, unpolierte Blechschwerter, Kulissen aus Pappmaché, Gegner, die in den Games damals gar nie vorkamen und ein Christopher Lambert auf Schwachstrom. Nichtsdestotrotz kam der Film beim Publikum damals gut an und bekam 1997 mit Mortal Kombat 2 – Annihilation sogar einen (noch mieseren) Nachfolger. Für Best-Worst ist MK1 zu repetitiv und langatmig.

Share This:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert