Kurz:
Alles für die Katz?
Lang:
Story
Eine Mieze büxt aus amerikanischen Versuchslabor, hinterlässt dabei massig totes Personal und schmuggelt sich dank seinem Jöööh-Faktor und der Katzenliebe eines leicht bekleideten Teenies an Bord einer Yacht, um mit einer Handvoll Dunkelmännern in Richtung Cayman Island zu schippern. Glücklicherweise ist die böse Mieze dazu da, um mit den kapitalistischen Dummbatzen aufzuräumen.
Katzen-Horror …
… gibt es viel zu wenig. Ok, „Cats“ war auch ohne Horror-Elemente nachhaltig traumatisierend, umso erfrischender jedoch, wenn unser liebstes und offiziell pflegeleichtestes Haustier zum blutrünstigen Killer mutiert. In „Uninvited“ ist es nicht ein knuffliges Fellknäuel, sondern ein genentisch mutiertes Biest. Weil für dieses herrliche B-Movie wenig Produktionsbudget am Start war, wird unser Vierbeiniger nur während seinen vielen Spaziergängen in seiner natürlichen Daseinsform eingefangen. Für „Action“-Sequenzen kommt ultra-übel verfilzte Monster-Handpuppe zum Einsatz. Und ja, „Uninvited“ ist diese Sorte Film, in welchen die Arme der Puppenspieler ihren Platz im Frame finden.
Kill-Count
Unser miauender Serienmörder kennt keine Gnade. Durchtrennte Achillessehnen, abgeknabberte Fingerkuppeln und haufenweise zertrümmertes Inventar. Schon erwähnt, Miezi hat durch ihre Mutation Giftdrüsen entwickelt, mit welchen sie ganz fies den Proviant der Yacht-Gäste kontaminiert? Oder auch, dass sie jederzeit eine aggressive Mini-Katze aus ihrem Maul (!) schiessen kann? Und weil Katzen ja bekanntlich neun Leben haben, sieht es recht schlecht für die Passagiere aus.
B-Crew
Die Rollen sind mit mehr oder weniger bekannten Gesichtern besetzt. An vorderster Front George Kennedy, bekannt aus „The Naked Gun“ und Alex Cord, seines Zeichens Michael Coldsmith Briggs III aus der legendären Serie „Airwolf“.
Regie führte Greydon Clark. Clark geht mittlerweile gegen die 80ig zu, seine Filmographie strotzt aber nur so von Irrsinns-Titeln. Der „bekannteste“ ist sein Blaxploitation-Kracher „Black Shampoo“ von 1976 in welchem ein dauerpotenter Damenfrisör mit einer Kettensäge gegen die Mafia kämpft. Grossartig. Wo Clark draufsteht ist auch Clark drin. Auf IMDb erreichen seinen Filme selten bis nie eine Schnitt über 3 Sternen. Wir lieben ihn.
Passable Gore-Effekte, lächerliche Spielzeug-Boote und ganz viel Katzenjammer
„Uninvited“ ist definitiv kein übler Film. Die handgemachten Splattereien sind liebevoll und teils recht grausam. Dass ein Grossteil des bescheidenen Produktionsbudget dorthin reingesteckt wurde wird spätestens dann augenscheinlich, wenn eine Spielzeug-Yacht für Aussenshots herhalten muss oder willkürlich Katzenlaute in die Tonspur integriert werden, ohne das überhaupt eine Katze ihr Mäulchen dazu öffnet.
Fazit:
Ein absurdes Konzept, flankiert von bescheidenem Budget und grösstenteils billigen Produktionswerten, „Uninvited“ ist ein magisches 80s-Creature-Feature-Desaster. We like.