Eine Liste mehr hat noch nie geschadet.

1. Nightcrawler (4.5/5)

2. The Raid 2 (4.5/5)

3. Dead Snow 2 (4.5/5)

4. Blue Ruin (4.5/5)

5. We Are What We Are (4/5)

6. Enemy (4/5)

7. Guardians of the Galaxy (4/5)

8. Metro Manila (4/5)

9. Next Goal Wins (4/5)

10. Snowpiercer (4/5)

 

Fairerweise muss ich sagen, dass ich zum Geburtstermin der Top10 ein paar Bewerber noch nicht gesichtet habe. Der Hunger auf „Gone Girl“, „Birdman“ oder auch „What We Do In The Shadows“ ist jedenfalls noch ungestillt. Aber ja, „Boyhood“ habe ich gesehen.

Auf den hinteren Rängen, aber nicht minder ausserordentlich, findet sich eine Produktion aus den Philippinen, die wohl beste Fussball-Doku und das amerikanische Debüt von Joon-ho Bong, dem koreanischen Schöpfer von The Mother und The Host.

„Snowpiercer“ ist eine stark inszenierte Gesellschaftsparabel im Actionkleid. Das beklemmende Setting ist packend, einzelne Sequenzen furios und die Story originell. Was will man mehr?

Dem britischen Regisseur Sean Ellis gelang mit Metro Manila ein poetischer, roher Film, der als soziales Drama startet und zu einem fesselnden Thriller mutiert. „Metro Manila“ verdient ein viel grösseres Publikum und gehört auf die Leinwand.

Auch sehr gut auf dem kleineren TV-Screen funktioniert „Next Goal Wins“, die berührende Dokumentation über die Fussball-Nati von American Samoa. 2001 verlor die wohl talentfreiste Nationalmannschaft der Welt mit unglaublichen 31 zu Null gegen Australien. Die höchste Niederlage in der Fussballgeschichte. Die Film dokumentiert auf äusserst unterhaltsame Art und Weise die Anstrengung, wie sich der bunte Haufen Hobbykicker mit Unterstützung eines egomanischen und doch butterweichen holländischen Coaches für den OFC World Cup zu qualifizieren versucht.

Marvel machte es im 2014 schwer eine haushohen Favoriten zu küren. Zum einen schickte Mr Feige überraschenderweise Captain America los, um in die Fussstapfen von Jason Bourne zu treten. The Winter Soldier gehört zu einem der besten Marvel-Filme; spannend, actionreich und sehr unterhaltsam. Dass es Cap nicht in die Top10 reichte, hat er einer ganzen Bande atypischen Marvel-Charaktern zu verdanken. Groot, Rocket, Drax und Starlord waren einfach zu anders, zu witzig und vor allem zu gut. Nachdem James Gunn mit Super das Vigilante-Genre auf den Kopf stellte, sorgte er mit Guardians of the Galaxy für den Überraschungshit aus der Marvel-Küche. Der Trend, dass immer mehr Newcomer-Regisseure grosse Boxoffice-Kisten stemmen, scheint sich auszuzahlen. Schade diesbezüglich wegen Edgar Wright, ihm hätte ich mit Ant-Man eine ähnliche Zauberei zugetraut.

„We Are What We Are“ und „Blue Ruin“ sind zwei kleine, aber äusserst feine Filme. Ersterer ist das gelungene Remake des mexikanischen Kannibalenfilms gleichen Titels. Jim Mickle verbessert das bereits gelungene Original in allen Belangen und erzählt eine fesselnde Geschichte, in welcher er den Fokus weg vom Kannibalismus auf die extremen Auswirkungen von fanatischen Glaubensbräuchen richtet. Clever und bedrückend.

Dass den amerikanischen Streifen „Blue Ruin“ praktisch kein Schwein gesehen hat und der Film immer noch auf seine rechtmässige Veröffentlichung auf DVD (UK-Version ist verfügbar) wartet, sagt so ziemlich alles über unsere momentane Kinokultur aus. „Blue Ruin“ ist die beste Rachestorie der letzten Jahre. Schwarzhumorig, klug, reduziert, düster und ultra spannend.

„Dead Snow 2“ und „The Raid 2“ sind zwei der raren Sequels, die die Originalfilme übertreffen. „Dead Snow 2“ ist Braindead der Neuzeit. Der norwegische Nazizombiemashup ist unglaublich überspitzt, blutiger als ein explodierter Schlachthof und mit viel schwachsinnig krankem Humor garniert. „The Sequel You Did Nazi Coming“ – indeed. Ein richtiger Überraschungshit und bereits jetzt definitiv ein Kultfilm. Diese Szene (Achtung – nichts für schwache Gemüter) bringt alle Stärken von „Dead Snow 2“ in zwei Minuten ziemlich treffend auf den Punkt.

„The Raid 2“ ist DER Martial-ArtsActionfilm. Der walisische Regisseur und Drehbuchautor Gareth Evans liefert mit seinem fesselnden und mehrschichtigen Follow-Up zu „The Raid“ ein knochenbrechendes Vergnügen für alle Hardcore-Action-Fans. Die sensationell inszenierte Action ist wuchtig und hart und übertrifft alles bisher da gewesene um Galaxien. Ein klitzekleines Beispiel gefällig?

Zweimal Jake Gyllenhaal in den TopTen wieder zu finden ist eine ziemliche Überraschung und zeigt beeindruckend, wie sich der Herr mit dem Schlaftablettengesicht langsam in die Topliga von Hollywood schauspielert. Zum einen die Doppelrolle im Brainfuck-Movie Enemy und zum anderen als Anti-Hero-Par-Excellence in Nightcrawler.

„Enemy“ ist ein spanisch-kanadischer Psychothriller, vom portugiesischen Roman „Der Doppelgänger“ von José Saramago inspiriert. Mit „Enemy“ fordert Regisseur Denis Villeneuve (Prisoners/Incendies) sein Publikum heraus. Denn „Enemy“ ist alles andere als leichte Kost. Das Tempo lullt gemächlich ein und der Erzählstrang verwirrt den Zuschauer mehr als er ihn begleitet. „Enemy“ gibt zu denken und lässt viel Spielraum für Interpretationen. Wer sein Hirn beim Filmegucken gerne auch mal auf Hochtouren rotieren lässt, dem sei „Enemy“ wärmstens empfohlen.

Die Rolle des Anti-Helden in „Nightcrawler“ hätte Jake Gyllenhaal mindestens eine Oscar-Nomination einbringen müssen. Nightcrawler überzeugt auf der ganzen Linie. Story, Acting, Sounddesign, Bilder – alles top. Dazu Donnie Darko in Höchstform. Für mich der diesjährige Drive und eine 2014-Adaption von Taxi Driver.
Was sind deine Favoriten?

 

Wer die Filme bestellen möchte, der tut dies am besten über cede.ch oder direkt hier:

     

 

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6 thoughts on “keinblatt’s Top 10

    1. Holy Moly. Was für eine Liste. Danke für den Link. An knapp 100 Filme glaub ich mich zu erinnern. 😉

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