Kurz:

Der unvergleichliche Aufstieg vom Mixer-Verkäufer zum Gründer von McDonald’s. Diesmal ohne Zwischenstopp als Tellerwäscher, trotzdem total amerikanisch.

Lang:

Lust auf ’nen Burger vom „Mäc“? Dieser Film bietet dir den passenden Brainfood dazu! Er erzählt den Werdegang des Mannes, der McDonald’s gross gemacht hat. Oder genauer: die „McDonald’s Corporation“ gründete und zur weltweit umsatzstärksten Fast Food-Kette anwachsen liess.

Der Film setzt im Jahr 1954 ein: Ray Croc verkauft Milchshake-Mixer, ist damit aber mässig erfolgreich und erst recht mässig glücklich. Er träumt davon, sich und seiner Frau mehr bieten zu können. Als ein Restaurant gleich ein halbes Dutzend Mixer auf einmal kaufen will, ist er darüber so erstaunt, dass er den Laden persönlich besucht.

Als ihn die McDonald-Brüder bereitwillig im Betrieb herumführen, staunt er umso mehr. Deren Credo lautet: Essen in 30 Sekunden statt in 30 Minuten! Jedes Menü verfügt über 3 grundlegende Elemente: Hamburger, Milchshakes und Pommes Frites. Alles fixfertig in Wegwerfverpackung am Schalter überreicht – Ray meets Fastfood und es ist Liebe auf den ersten Blick! Er steigt subito ins Geschäft ein, erkauft sich durch Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick die Franchising-Rechte und eröffnet bald sein erstes McDonald’s-Restaurant. Anfangs noch mit dem Segen der McDonald-Brüder. Dabei soll es natürlich nicht bleiben.

Wie nach dem Verspeisen eines Burgers ohne jegliche Beilagen verspürt Ray kurz darauf Appetit nach mehr. Um seiner alten Verkäufer-Vergangenheit endgültig loszusagen, will er McDonald’s so gross wie möglich aufziehen, weltweite Abdeckung durch Mac-Filialen sind sein Wunsch. Doch diese Strategie kollidiert mit den Vorstellungen der McDonald-Brüder, welche aber die Rechnung ohne den Milchshakeverkäufer gemacht haben, denn der ist auf einmal gar nicht mehr zimperlich und kompromissbereit.

„The Founder“ erzählt die Story von Krocs geschäftlichem Werdegang. Eine zusätzliche Handlungsschiene mit seinem Privatleben gibt es zwar, doch man erfährt kaum lohnenswertes über sein Familienleben. Einzig erwähnenswert ist hier, dass Ray ohne dem Wissen seiner Frau das eigene Haus mit einer Hypothek belastet, um genügend Startkapital für das erste Restaurant zu bekommen. Hier zeigt sich erstmals der kaltblütige Ehrgeiz der sonst durchschnittlichen und sympathischen Hauptfigur. Michael Keaton spielt sie, ohne sich schauspielerisch sehr weit aus dem Fenster zu lehnen. Allerdings gibt es in der Biografie auch keine dramatischen Wendungen, welche das nötig gemacht hätten.

Hier liegt auch etwas die Krux am Ganzen: der Film ist ab einem gewissen Zeitpunkt ZU vorhersehbar, denn jeder weiss ja, dass sich McDonald’s prächtig entwickelt hat und noch immer an der Spitze der Fast Food-Nahrungskette steht. Dem Film bleibt also nur, sich auf den Gründer zu fokussieren. Ray Kroc wird weder glorifiziert noch verteufelt, man legte Wert darauf, die Geschichte neutral zu verfilmen. Herausgekommen ist keine cineastische Glanzleistung, dafür aber ein handwerklich solider Film, der sich kaum Schnitzer erlaubt.

In gewisser Weise ähnelt Kroc dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg: Beide sind durchschnittliche Menschen und auf dem Boden geblieben. Beide würde ich spontan zu einem Milchshake einladen, denn sie kommen sympathisch und unkompliziert rüber. Beide haben aber ihre Geschäftspartner ausgebootet, als diese für sie zum Hindernis wurden, um die alleinige Allmacht im Unternehmen zu werden. Moralisch verwerflich? Vielleicht. Aber mal Hand aufs Herz: wie viele von uns würden nicht so handeln, wenn der Weg zum Erfolg halt mal über eine oder mehrere Leichen führt?

Fazit:

Gute, schnörkellose Biografie, welche 2 Stunden lang unterhält. Der Bilderbuchwerdegang von „McDonalds“ wird nachvollziehbar erzählt und lässt mich staunen, welche Wendungen in der Geschäftswelt doch immer wieder möglich sind. Statt einem Happy End gibt’s dieses Mal aber nur ein Happy Meal.

 

 

 

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