Kurz:

In diesem iirischen Horrorthriller findet ein Filmarchivist bei der Arbeit eine alte Filmrolle, welche einen Familienmord von 1902 dokumentiert. Der Clou: der Mord fand im gleichen Haus statt, in welchem der Archivar erst vor kurzem eingezogen ist. 

Lang:

Ach, all diese Spukhäuser mit ihren verfolgten Bewohnern. Jetzt also schon wieder ein neues Haus mit der ewig gleichen Geisterstory?

Au contraire! Tolle Schauspieler überzeugen in einem wunderbar betörenden Bild-und-Ton-Rausch, welcher auch verwöhnte Darren-Aronofsky-Aficionados befriedigen wird. „The Canal“ ist ein ziemlicher Bastard. Hypnotisch, atmosphärisch und trotz der eher geläufigen Ausgangslage nie vollumfänglich vorhersehbar. Die Story ist von der ersten Minute an spannend und bleibt es bis zum Schluss. Wegen ähnlicher Storyline erinnert der Film stark an den ähnlich bravurösen Sinister.

Die Schauspieler präsentieren sich durchaus in guter Form. Besonders der mentale Zusammenbruch des Hauptprotagonisten wird einem Angst und Bange. Der Zuschauer sympathisiert sich mit ihm und seiner Familie und verfolgt besorgt dessen geistigen Zerfall. Paranoiaattacken wechseln sich mit Gewaltausbrüchen ab. Rupert Evans gefällt in der Rolle des bedauernswerten Familienvaters.

Dass sich Regisseur Kavanagh auch persönlich um den Score des Streifen kümmerte, ist hör- und spürbar. Das Herzinfarkt-auslösende Sounddesign von Ceiri Torjussen gehört zum Besten was in letzter Zeit durch meine Soundanlage katapultiert wurde.

„The Canal“ fordert zwar vom Zuschauer ein Minimum an Durchhaltewillen bis er nach gut 1/3 Dauer Fahrt aufnimmt. Chills & Thrills en masse sind anschliessend die Belohnung.

Der Streifen ist überraschend düster und böse und die Atmosphäre beklemmend. Dank konstanten visuellen und akustischen Leckerbissen und einem völlig perversen Schluss hat „The Canal“ durchaus einen Platz in der vorderen Reihe der eingangs erwähnten Genre-Streifen verdient.

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