Kurz:

Einem jungen Typen wachsen die Probleme über den Kopf und er nimmt Reissaus, flieht nach Italien, trifft dort seine grosse Liebe, welche sich dummerweise aber als Monster entpuppt.

Lang:

„Spring“ macht es dem Zuschauer nicht einfach. Schon nur die Eröffnungsszene, in welcher unser Hauptcharakter seiner von Krebs gezeichneten Mutter beim Sterben zusieht, ist definitiv keine leichte Kost. Doch trotz den vielen dramatischen Ansätzen ist „Spring“ mehr als ein pures Drama, bestenfalls lässt sich der Streifen als übernatürliche Romanze subsumieren.

Die Schauspieler sind 1A. Vor allem Lou Taylor Pucci (Ava’s Possesions, Evil Dead) trägt den Film von der ersten Minute an. Desillusioniert und ohne Zukunftsperspektiven leidet der Zuschauer mit dem jungen Herrn mit und wünscht, dass er doch wenigstens auf seinem spontanen Roadtrip nach Italien ein wenig Hoffnung findet. Anfangs sieht es sogar danach aus, findet er doch in der von Nadia Hilker traumwandlerisch verkörperten italienischen Schönheit seine vermeintliche grosse Liebe, doch wie der Untertitel auf dem Filmplakat schon verrät: „Love is a monster“.

Die Chemie der beiden Turteltäubchen stimmt. Knackige Dialoge erinnern bestenfalls an die Sunrise/Sunset/Midnight –Reihe, doch hören die Parallelen zu den Linklater-Outputs nicht bei den Konversationen auf. Leider. So hat auch „Sprint“ mit zunehmender Laufzeit immense Längen und obwohl die ersten 40 Minuten sehr gut unterhalten und sich die Spannung gekonnt aufbäumt, flacht der Film anschliessend kontinuierlich ab und driftet ins Belanglose. Bei einem Film der 100 Minuten dauert ist ein stetiger Abbau alles andere als dienlich.

Kommt hinzu, dass schlussendlich einfach zu wenig passiert, praktisch alle Fragen bleiben ungeklärt.

Atmosphärisch schwankt „Spring“ vom sonnendurchfluteten Dolce-Far-Niente-Ambiente hin zu düsterer, nebliger Horrorszenerie, aber bedrohlich ist der Streifen nie, denn der Fokus ist ganz klar auf die Ferienromanze gerichtet. Das mag von Regisseur und Drehbuchautor Justin Benson bewusst gewählt worden sein, schwächt aber die Horrorelemente des Films markant und im Vergleich zum thematisch ähnlichen und klar besseren Streifen „Honeymoon“ zieht „Spring“ den Kürzeren.

Besonders aufgrund seiner langfädigen zweiten Hälfte und einer unbefriedigenden Auflösung verliert der Film zunehmend an Interesse. Schade, da wäre mehr drin gelegen.

 

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