Kurz:
An der Karriere feilen, vom Durchbruch träumen und nebenbei noch eine berauschende Beziehung führen. Tönt durchaus machbar, meinst du? Dann wart man „Song to Song“ ab.
Lang:
Songwriter BV (Ryan Gosling) ist ein aufstrebender Musiker, wie viele andere, welche sich in der berühmt/berüchtigten Musikszene von Austin, Texas tummeln. Als sich BV in die junge Musikerin Faye (Rooney Mara) verliebt, scheint alles perfekt für das frische Liebespaar. Sie leben von Kuss zu Kuss oder von Song zu Song.
Um schneller an die Spitze zu kommen, poppt die karrieregeile Faye jedoch nebenbei dem exzentrischen Musikproduzenten Cook (Michael Fassbender), welcher dummerweise den nichtsahnenden BV zu seinen Schützlingen zählt und mit diesem ebenfalls einen grossen Hit zu landen plant. BV selbst bandelt doch mit Kellnerin Rhonda (Natalie Portman) an, und macht das diffuse Liebesdreieck perfekt. 3 Paare bestehend aus nur 4 Personen = Big Trouble! Vorhang auf für Obsessionen, Affären und Eifersüchte.
„Song to Song“ besticht mit Szenen, die die Zuschauer mit den Figuren träumen lassen. Die Songs wirken wie direkt für die Bilder geschrieben, so gut funktioniert hier die Bildersprache. Um auch das Musikbusiness als solches zu huldigen, lässt Regisseur Terrence Malick nebenbei echte Musikstars wie Iggy Pop in kurzen Sequenzen über die Bühne rocken, doch der Grossteil des Films spielt sich abseits des Rampenlichts ab. Wenn man sie so intensiv, ja gar besessen wie unsere Paare lebt, steht sie immer im Mittelpunkt.
Regisseur Terrence Malick scheint den Weg zurück in die bodenständige Inszenierung gefunden zu haben. Endlich setzt er weder auf traumwandlerischen Kitsch noch Pathos, sondern stellt die Darsteller in den Mittelpunkt. Diese liefern allesamt gnadenlos gute Performances ab und fesseln mit ihrem Gefühlschaos die Zuschauer. Auf die Stimmen aus dem Off konnte Malick leider nicht ganz verzichten, richtig nötig sind sie auch hier nicht.
Fazit:
Ist die Entscheidung für den „richtigen“ Partner überhaupt möglich, oder geht es letztlich nur weiter zum nächsten Song? Geht ins Kino, lasst euch von der Musik treiben und entscheidet selbst!