Kurz:

Lokis Maske beim Koitus zu tragen hat Folgeschäden.

Lang:

„Son of the Mask“ ist ein quitschbuntes und cartooneskes CGI-Feuerwerk, welches besonders jüngere Kinder ansprechen soll. Die Macher gingen wohl davon aus, dass Kinder sehr einfach zu unterhalten wären und servieren ein chaotisches Flickwerk ohne Feingefühl. 

Dieser Film ist ein niedriger Nachkomme der Franchise. Und deswegen auch zurecht in den Lowest Rated Movies von IMDb zu finden. Nun denn. Für solche „Qualitätsmerkmale“ hat die Kultmoviegang immer ein offenes Auge.

Zur Geschichte: Die sagenumwobene Maske von Loki wird aus Edge City weggespült und findet Halt an den Ufern einer Vorstadt. Ein kleiner Jack Russel Terrier findet dieses Stück geschnitztes Holz und trägt es nach Hause zu seinem Herrchen. Dieser langweilige und schüchterne Vorortbewohner entdeckt bald, dass diese Maske magische Kräfte besitzt.

Daraus entwickeln sich drei Geschichtsstränge, welche versuchen „Son of the Mask“ krampfhaft zusammenzuhalten:

  • Tim Avery, gespielt von Jamie Kennedy (Ghost Whisperer, Scream), entdeckt die magische Maske, zieht sich das Ding über sein Gesicht, verwandelt sich in ein extrovertiertes Alter Ego und haut beim Fest seiner Cartoon-Produktions-Firma auf den Putz. Durch dieses brillante Auftreten auf der Party wird er befördert. Ohne das magische Artefakt ist er aber wieder ein uninteressanter und einfallsloser Pinsel. 
  • Chaotischer Haushalt in klassischer Tom-und-Jerry-Manier: Jack Russel Terrier mit sagenumwobener Larve auf, versucht Baby, welches übersinnliche Kräfte bei seiner Zeugung erhalten hat, loszuwerden. Baby versucht Papa loszuwerden. Und Papa ist überfordert. Wieso der süsse Hund den kleinen „Alvey“ beseitigen will, beziehungsweise der Säugling den Vater mobbt, ist und bleibt ein Rätsel.
  • Alan Cumming (Titus, The Good Wife), welcher den Antagonist verkörpert, versucht mit hinterlistigen Tricks die Maske zu ergattern. Hier gibt es auch einen an den Haaren herbeigezogenen Konflikt zwischen ihm und dem Göttervater Odin, welcher von Bob Hoskins (Who Framed Roger Rabbit, Super Mario Bros.) interpretiert wird.

Nebst dem, dass die Erzählung schlecht nachvollziehbar ist, ist dieses Werk schauspielerisch sehr fragwürdig. Besonders der Hauptdarsteller ist in Bezug auf seine Sprechrolle nahe an Arbeitsverweigerung. Unmotiviert trägt er regungslos seine auswendig gelernten Texte vor.

Des Weiteren kann „Son of the Mask“ definitiv nicht mit seiner Kameraführung und Schnitt brillieren. Selbst ein hyperaktives Kind fühlt sich durch die vielen Crash Zooms gestört und von den hektischen Ping-Pong-Schnitten genervt. Zusätzlich sind die computergenerierten Bilder von der Zeit gezeichnet und entsprechend hässlich.

Die grössten zwei Mängel sind jedoch die Musik und der Humor. Zum einen wird bei der Firmenfeier eine Art Medley auf den Zuschauer losgelassen mit miserablen Gesangseinlagen und Keyboard-Klimperei, welche wohl als MIDI-Format komprimiert und abgespielt wurde. Bei solch einem schlechten Soundtrack kam bei uns der Wunsch auf uns die eigenen Ohren abzureisen. Die stimmige Filmmusik wie beispielsweise das swingige Theme der Royal Crown Revue des Originals The Mask aus dem Jahre 1994 fehlt schmerzlich. Der Humor und der Slapstick sind platt und nicht annährend so unterhaltsam wie bei Road Runner. Egal, ob man Jim Carrey (Dumb and Dumber, The Truman Show) mag oder nicht; seine Grimmasen und seine Ausstrahlung fehlen in diesem Streifen eindeutig.

Fazit:

Ganz nach dem Motto: Bemüht lustig zu sein, endet damit, dass der Zuschauer sich fremdschämt. „The Mask 2“ bietet kein unterhaltsames Gummigesicht, wie im ersten Teil, sondern höchstens einen Hauptdarsteller mit langweiliger Visage. Und deswegen darf dieser Streifen gerne in Vergessenheit geraten. Viel amüsanter und empfehlenswerter ist es, sich uralte Folgen von Scacciapensieri reinzuziehen.

 

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