Kurz:
CHI NArd. (Falls du dieses flache Wortspiel nicht checkst, no worries, wir helfen dir im Review subtil auf die Sprünge.)
Lang:
Ja, wir haben schon einen Streifen mit dem Titel „Skyscraper“ rezensiert. Jedoch handelte es sich dabei um das unsägliche Vehikel Ann Nicole Smiths. Doch Ehre wem Ehre gebührt, das B-Movie-Trash-Fest aus den späten 90ern ist definitiv unterhaltsamer als die generische Action-Büchsenravioli mit „The Rock“. Mittlerweile nennt sich der Wrestler-Turned-Actor ja Dwayne Johnson, doch Kredibilitätswünsche hin oder her, „The Rock“ würde definitiv besser aufs Filmplakat zu diesem Testosteron-„Die Hard“-Abklatsch passen.
American Dad in China
Der Fels afroamerikanisch–samoanischer Abstammung spielt in „Skyscraper“ einen Super-Dad. Bei einem traumatischen Militäreinsatz verliert er nicht nur sein Bein, sondern auch das Vertrauen in Schusswaffen. Aber wer braucht schon eine Knarre, wenn Gaffa-Klebeband verfügbar ist?
Ebendieser Dad ist jetzt neu Sicherheitsexperte im höchsten Gebäude der Welt. Es steht in China und sollte in wenigen Tagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein letzter Sicherheitscheck des Cool-Dads steht noch aus. Und für eben diesen Check reist Felsi mitsamt seiner hübschen Familie in den Familienurlaub. Während er sich also um die letzten Sicherheitslücken kümmert, werden Frau (Neve Campell) und seine beiden Kiddies (Egal 1 und Egal 2) in diesem, eigentlich noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Wolkenkratzer einquartiert. Komplett sinnlos, aber offensichtlich die einzige sinnvolle Möglichkeit, der Story einen marginalen, emotionalen Faden einzuverleiben.
Sei es, wie es ist, Daddy und seine Rock Family sind im höchsten, geilsten, tollsten, schönsten Gebäude der Welt – es steht in China – untergebracht.
Der Tisch für den Kaboom-Schmaus ist gedeckt, so dass kurzum auch die bösen Westler (kein Schreibfehler, die bösen hier sind weder Wrestler noch Asiaten, weil China und so) mit ihrem genialen Plan vor Ort auftauchen.
Der Plan
Holy moly, der Plan der Baddies ist dermassen durchdacht, wir skizzieren ihn gerne kurz:
Der Eigentümer des Wolkenkratzers, ein Chinese, ist in Besitz einer externen Festplatte, auf welcher er die persönlichsten aller Daten zu den bösen Undercover-Baddies gespeichert hat. Wieso? Who cares! Um an diese hochfragilen Daten zu kommen, haben die bösen Buben die grandiose Idee, den Wolkenkratzer in Schutt und Asche zu sprengen, damit der Eigentümer in Panik gerät, die Harddisk aus dem ultrasafen Safe nimmt und damit aus dem Gebäude türmt. Und während er reissaus nimmt, schnappen die Baddies das Goodie mitsamt Chinese. Genial, oder? Sie haben natürlich die Rechnung ohne den einbeinigen Fels gemacht, der selbstverständlich seine Familie retten will und dabei ganz China in Euphorie versetzt.
Dwaynes World
Dwayne Johnson versprüht ähnlich viel Charisma wie Arnold Schwarzenegger. Kein Wunder lieben ihn die Amis. Und weil auch amerikanische Filmkapitalisten, ähm -produzenten, nebst dem chinesischen Markt auch noch den Rest der Welt abschröpfen wollen, ist Herr Johnson momentan der absolute Go-To-Guy, wenn’s um Actionkost ab Laufband geht. Hier ein kleiner, 4-minütiger Einschub dazu:
Fazit:
„Skyscraper“ ist ein hemmungsloser Bückling vor dem Land der aufgehenden Sonne und bietet Action-Fast-Food, bei welchen schon in den ersten 15 Minuten klar wird, wie die restlichen 90 Minuten ablaufen werden. Plump, lieblos und sich selbst viel zu ernst nehmend. Mit diesem Die-Hard-Klon wird China hofiert. Mehr nicht. Ein solides Action-Set-Piece löst das nächste ab, während Logik, Sinn und Zweck zusammen Kurzurlaub machen. Vielleicht in China.
Wem’s gefällt. Wir schauen uns lieber nochmals das Original mit Bruce Willis oder die Best-Worst-Version an.