Kurz:
Pfadfinder gegen Zombies.
Lang:
Wer mag überhaupt noch Zombie-Filme? Das scheintote Genre feiert jedes Jahr eine erneute Auferstehung und bietet selten grossartige Innovationen. Eigentlich hat der Zombie-Connaisseur alles schon durchgemacht: herumschlurfende „Old School“-Zombies („Night of the Living Dead„), Usain-Bolt-Zombies („28 Days Later„), romantische Zombies („Warm Bodies“), dämliche Zombies („Shaun of the Dead“), die Untoten sind aus dem Kinozirkus nicht wegzudenken. Richtig Angst machen die nach Hirn geifernden Verwesten schon lange nicht mehr. Bevor sich Peter Jackson in Mittelerde verlor, lieferte er mit „Braindead“ den Beweis, dass Zombies vor allem dafür nütze sind, in Einzelteile gesprengt zu werden und in Splatter-Gore-Klamotten am besten aufgehoben sind.
Wie bereits der artverwandte „Cooties“ bedient auch „Scouts Guide to the Zombie Apocalypse“ genau diese blutige Nische und liefert ein Splatterfun-Spektakel der Extraklasse. Massenhaft Blutfontänen und handgemachte Gore-Effekte, dazu ein kitschig poppiger Soundtrack, „Scouts vs Zombies“ (so der „deutsche“ Titel) macht einfach Spass. Wenn die jungen Pfadfinder in einem Disco-Bunker zu „Rock You Like A Hurricane“ von den Scorpions Zombies am Laufmeter zu Brei pulverisieren, hacken, stechen, dann kann der Gore-affine Zuschauer nur noch stehend applaudieren.
Einige der Witze sind zwar unter der Gürtellinie, dennoch bleibt der Film mehrheitlich charmant und originell.
Eindeutig auch auf der Habenseite des Films von Christopher Landon (Paranormal Activity 5, ok vergesst diese Referenz gleich wieder, Scouts Guide ist definitiv ein komplett anderes Kaliber) ist die schauspielerische Qualität. Allen voran Tye Sheridan, welcher schon in „Mud“ beinahe Matthew McConaughey die Show gestohlen hat, verleiht diesem Zombie-Massaker eine unerwartete Tiefe. Als nächstes wird Sheridan in X-Men: Apocalypse den Cyclops geben, sein Name sollte sich der Kinogänger mit Sicherheit merken.
„Scouts Guide to the Zombie Apocalypse“ bietet kurzweiligen Splatterfun mit augenzwinkerndem Soundtrack, tollen Schauspielern und vielen explodierenden Köpfen.
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