Kurz:
Eine Senatorin setzt sich für die Abschaffung des alljährlichen Purge ein. Dummerweise gibt es aber heuer eine Regeländerung: das Töten ranghoher Politiker wird legal.
Lang:
Rückblick ins Jahr 2018: die gesamte Familie von Charlie Roan (Elizabeth Mitchell, bekannt aus „Lost“) wird in der Purge-Nacht vor ihren Augen von einen maskierten Irren ermordet. Klar, dass sich Roan Jahre später als Politikerin dafür einsetzt, genau dieses „Purgen“ abzuschaffen. Das passt natürlich den „Neuen Gründerväter“ nur bedingt, denn die Purge ist ihr Lebenswerk. Einen Tag vor Beginn des legalen Mordens geben sie entsprechend neu auch Politiker zum Abschuss frei. Senator Charlie Roan beschliesst, die Mordsnacht in ihrer eigenen Villa auszusitzen und so ein Zeichen zu setzen. Abgeschirmt wird sie dabei von einem massiven Securityaufgebot. Doch es kommt, wie es kommen muss: der Verteidigungswall wird durchbrochen und das Überleben der Senatorin liegt in den Händen von Ultra-Bodyguard Leo Barnes (Frank Grillo).
Grillo ist seit Teil 2 („The Purge – Anarchy“) Bestandteil der Purge-Serie und der Action-Star steht ihm nachwievor sehr gut. Sollte das „Die Hard“-Franchise einen Reboot übergestülpt kriegen, wir hoffen es natürlich nicht, Grillo wäre definitiv ein heisser Kandidat auf die Ein-Mann-Armee. Auch in „The Purge – Election Year“ ist er Dreh und Angelpunkt. Seine Performance verleiht dem Streifen durchaus Schauwerte.
Doch wie steht es um den Rest von „The Purge – Election Year“? Teil 3 ist noch greller, noch abgedrehter, noch bunter. Es scheint so, als wolle man das Geschehen mit ein paar extra schrillen Figuren und abgefahrenen Kulissen (Guillotine anyone?) zusätzlich etwas aufpeppen. Speziell bei den Kostümierungen dürften selbst eingefleischte Fasnächtler neidisch werden. Auch schwarzer Humor trieft durch den Streifen. Besonders wenn ein paar Russen als „Mördertouristen“ einreisen und als amerikanische Präsidenten verkleidet auch auf Mördertour gehen, bleibt auch in brutalen Szenen ein Grinsen auf dem Gesicht der Zuschauer zurück. Auch die uramerikanische Sucht nach Waffen und der amerikanische Patriotismus wird hier ganz ungeschminkt und offen angeprangert. God bless America!
Fazit:
Brutal, roh, kurzweilig, amüsant. „The Purge – Election Year“ macht Spass. Ein Actionfilm, der nicht mehr sein will als er ist.