Kurz:

Wie jetzt? Eddie Murphy macht einen auf Arnie in Total Recall?! Zum Glück nur auf den ersten Blick…

Lang:

Schlitzohr Eddie Murphy tritt mit Mama, Kellnerin und Androide Bruno gegen die Mondmafia an – das erscheint uns doch schon verdächtig an den Sci-Fi-Actionkracher Total Recall von 1990 angelehnt! Die Story und das Konzept des Film wurden ab 1983 entwickelt, gemäss Gerüchten sollte Harrison Ford die Hauptrolle übernehmen.

Nachtclubbesitzer liebt sein Leben auf dem Mond: jede Nacht tanzen die Leute scharenweise in seinem Club, welcher prächtig floriert und sein treuer Androide Bruno unterstützt ihn in jeder Situation. Leider ist die Mondsiedlung namens „Little America“ im Jahre 2087 als riesige Glücksspieloase bekannt, welche die dort herrschende Mafia am liebsten in ein komplett einziges, riesiges Casino verwandeln möchte. Doch einzelne Ladenbesitzer. stellen sich quer. Als die Handlanger der Mafia bei Nash aufkreuzen um „Überzeugungsarbeit“ zu leisten, dieser jedoch ein dickes Bündel Dollarnoten selbstbewusst zurückweist, machen die Mafiosi kurzum klar, dass ihr Angebot nicht verhandelbar ist: sein Nachtclub wird in die Luft gejagt (man braucht ja sowieso Platz für das Casino…). Nash befindet sich mit der frisch eingestellten Kellnerin / Sängerin Dina Lake (Rosario Dawson) und seinem treuen Androiden Bruno (Randy Quaid) – der zwar langsam laufen, aber umso schneller schiessen kann – auf der Flucht. Schlagkräftige Unterstützung bekommt das Trio nicht nur von Nash’s Mama Flura (Pam Grier) sondern auch von diversen Freunden. Denn eines wird schnell klar: will Nash Leben und Nachtclub behalten, muss er sich seinen Weg bis hin zum mysteriösen Oberhaupt und Strippenzieher Rex Krater (?) der Mondmafia bahnen!

Mit einem Budget von 100 Millionen Dollar und Kinoeinnahmen von lediglich 4,5 Millionen kann der Film als veritabler Flop bezeichnet werden und eine nachträgliche Umbenennung in „Pluto Trash“ läge auf der Hand. Der Streifen rangiert demnach unter den schlechtesten Filmen. Nachdem Murphys nur geringfügig bessere Actionkomödie Showtime mit Robert de Niro ebenfalls floppte, sollte diese Sci-Fi-Komödie die Zuschauer mit neuem Stil und neuen Elementen überraschen und seine Karriere wieder in Schwung bringen. Bei ersterer Betrachtung hat der Film, der sich auch als Sci-Fi-Satire versteht, allerdings nicht mehr als aufgewärmte Genreklischees zu bieten. Der Film wurde bei seiner Erscheinung bald mal übel von den Kritikerin verrissen. Selbst Eddie Murpys damals 8 jähriger Sohn quittierte ihn bei der Premiere in Papas Anwesenheit schlicht mit einem einzigen Wort: „Kitschtig“. Doch ist wirklich alles daran so grottenschlecht und hinterm Mond hervorgeholt? Obwohl die Story so dünn wie die Atmosphäre auf dem Erdtrabanten ist, sind die Logiklöcher weit kleiner als typische Mondkrater, sie trägt den Film trotz diverser Längen und wartet zum Finale sogar mit einer gelungenen Überraschung auf, die wohl keiner erwartet hätte! Da die Optik des Films im Stil der 1950er Jahre angelegt wurde, erwartet man auch eine solche im Stil von Buck Rogers oder Flash Gardon. Stattdessen enttäuschen dann Kulissen, welche wirken, als hätte man sie gebraucht vom Set von Total Recall übernommen doch sehr. Das vermögen die handwerklich eigentlich sehr guten Spezialeffekte auch nicht komplett auszubügeln. Selbes gilt für die teilweise schlecht choreografierten Kampfszenen, welche hölzern rüberkommen und schlimmsten Fall für ein „Häh? sorgen statt für ein Staunen.

Fazit:

Mit Gags wie Hillary Clintons Anlitz auf Dollernoten und John Cleese als virtuellen und dauermotzenden Limusinenfahrer bietet der Film einige gewollte Lacher. Aber die oben erwähnten, misslungenen Elemente und das teils miese Acting allein bieten bieten im Gegenzug leider nicht genug unfreiwillige Gags um ihn an einer Worst Night würdig abzufeiern. Scho no schad… Doch mehrmaligen Verrissen als „schlechtester Film“ zum Trotz, bietet er dank Story und Cast dennoch genug Spannung und zumindest oberflächliche Unterhaltung für einen Filmabend der anderen Art!

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