Kurz
Ein Forschungsteam entdeckt in der Antarktis, dass die Erde im Kern hohl ist und dort ein paar nicht minder hohle Nazis hausen, welche den Weg für das Vierte Reich ebnen wollen. Zuvor stehen aber noch ein paar grausame Experimente auf dem Plan.
Lang
Ich habe mal in die filmische Trashkiste gegriffen, mich bis zum dreckigen Boden durchgewühlt. Englischer Taufname des üblen Machwerks „Nazis at the Center of the Earth“. Da dieser Titel aber alles andere als locker von der Zunge geht und im selben Jahr ein kleines, feines Crowdfunding-Projekt ziemlich derb durch die Medien geschleift wurde, machte „The Asylum“ das was sie immer machen: Ideenklau. Und so wurde aus „Nazis at the Center of the Earth“ rasch „Nazi Sky“, und somit die Mockbuster-Version von „Iron Sky“! Mockbuster sind billige Abklatsche des Originals, die Trittbrettfahrer des Filmbusiness. Diese Filme verkaufen sich schlicht per Zufall an uninformierte DVD-Käufer. Der Filmfan merkt erst zuhause, dass er daneben gegriffen und eben nicht das Original gekauft hat. Dementsprechend unbeliebt sind die Filme bei den Filmverkäufern. Bei „The Asylum“ sind Mockbuster ihr Business-Modell und deren Werke sehen nicht selten so aus, als wären die Trickeffekte mithilfe des letzten noch laufenden Windows 98-PC’s entstanden. Doch nicht nur digital agieren „The Asylum“ stümperhaft, bei einer Kampfszene in einem vermeintlichen UFO merkt man offensichtlich, dass als Setting einfach ein dunkles Kellergewölbe missbraucht und dann an den richtigen Stellen die Kamera etwas geschüttelt wurde.
Nebst den Spezial-Effekten sind meist auch die Schauspieler nicht allzu überzeugend. Kein Wunder, denn „The Asylum“ ist eigentlich immer notorisch knapp bei Kasse und die Schauspieler können nie wissen, wann die nächste Lohnzahlung eintrifft. Als einzig bekannter Name unter den Lohnempfängern spielt hier Jake Busey, der Sohn von Gary Busey (bekannt aus „Point Break“ und diversen Drogenentzugskliniken) mit. Busey mimt den Dödel, welcher die Forscher überhaupt erst zu den Nazis im Erdinneren bringt. Dort angekommen müssen sie feststellen, dass diverse treudoofe Altnazis zwar überlebt haben, aber dringend Hilfe bei der Erhaltung ihrer langsam zerfallenden Körper benötigen. Nach diversen „Liftings“ und der Reanimation des Führers himself soll direkt mit der Wiedereroberung des Planeten begonnen werden.
Fazit
Von „Iron Sky“ wurde zwar die Grundidee übernommen, der Humor leider nicht. „Nazi Sky“ ist erstaunlich brutal und die Freigabe ab 18 Jahren absolut angemessen. Bei einer angedeuteten Vergewaltigungsszene im Duschraum ist der urplötzliche Übergang vom schlechten Horror zu harten Psychohorror einfach zu aufgesetzt und vor allem zu krass! „Nazi Sky“ ist leider nicht so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Dieses Werk ist zwar an einzelnen Stellen unfreiwillig komisch, kommt ansonsten aber zu brutal daher. Eine willkommene Abwechslung zum Mainstream der diversen Hollywood-Schmieden ist der Streifen mit seiner abgedrehten Story und absurden Ideen aber allemal.