Kurz:
Happy Feet meets Romeo und Julia @ Kellerman’s
Lang:
Dirty Dancing ist ein nicht tot zu kriegender Klassiker – man liebt oder hasst ihn. Denjenigen, die Tanzfilme sonst öde finden, bietet der Film zumindest was für die Ohren. 100%-garantiet, dass du den einen oder andern Song kennst und mit schaukeln wirst. (Und im Fall: „The Time (of my life)“ ist im Original nicht von den unsäglichen Black Eyed Peas *omg*! #justsaying)
Um was geht’s? Die Familie Houseman – bestehend aus gut bürgerlichen Leuten – verbringt ihre Sommerferien im Resort der Kellermans. Die 17-jährige Tochter, Frances Housman (knackig benamst als Baby, gespielt von Jennifer Grey) ist ausgesprochen neugierig und erkundet gerne mal das Gelände. So entdeckt sie subito das etwas abseits gelegenen Quartier der Mitarbeiter, wo sie naiver Weise prompt in eine fröhliche Tanzparty hineinplatzt. Auf Anhieb gefällt ihr der gut aussehende, wunderschön klischiert aus der Unterschicht stammende Tanzlehrer Johnny Castle (gespielt von Patrick Swayze). Bei südamerikanischen Klängen, wenig Kleidung und leichten Schleudertraumata kommen sich die beiden rasch näher.
Die ach-so romantische Beziehung Johnny und Babys steht natürlich im Zentrum, gewürzt wird die doch sehr einfach gestrickte Turteltäubchen-Geschichte mit Penny Johnson (gespielt von Cynthia Rhodes). Penny ist auch Tanzlehrerin des Resorts und ehemalige Geliebte von Jonny. Au backe. Zudem wurde Penny ungewollt von einem Berufskollegen geschwängert. Der vermeintliche Vater ist eine Null und Penny hat null Bock auf dessen Kind. Doch ihr fehlt das nötige Geld für den medizinischen Eingriff und eine luktrative Tanzshow steht der optimalen Terminplanung im Weg. Zum Glück ist Famile Houseman am Start um den Tag zu retten.
Penny’s Behandlung fällt zeitgleich auf einen lukrative Tanzshow, deren Absage sie finanziell nicht riskieren will. So kam es, dass sich Baby anerbot die Tanzshow mit Jonny zusammen wahrzunehmen. Die kommenden Tage bis zur Show übten Jonny und Baby intensiv die Schritte ein und kamen sich dabei immer näher. (Must have seen: Der Flieger!)
Inhaltlich gibt der Streifen von Emile Ardolino (Sister Act) nicht viel her. Ein paar plumpe Klischees (Ober-, Mittel- und Unterschicht, der fiese Sohn des Chefs und die heissen TanzlehrerInnen) verleihen auch nicht mehr Tiefgang.
Trotzdem wurde diese unbarmherzig vorhersehbare Liebesgeschichte zum Kult und gehört fix zur Popkultur der 80er.
Obwohl die Zielgruppe das Teenie-Publikum war, traf „Dirty Dancing“ den Nerv aller Hausfrauen weltweit! Er war der erste Film, der mehr als eine Million Exemplare Heimvideos verkaufte und dessen Soundtrack zwei Multi-Platin-Alben und mehrere Number-One-Hit-Singles generierte. Bei den Golden Globes wurde der Streifen in vier Kategorien nominiert. Von „bester Film“, „bester Hauptdarsteller“ (Swayze), „beste Hauptdarstellerin“ (Grey) schwang einzig der Titelsong (I’ve Had) The Time of My Life oben aus. Die Komponisten Franke Previte, John DeNicola und Donald Markowitz wurden anschliessend mit dem Oscar für den besten Song ausgezeichnet.
Swayze und Grey wurden dank „Dirty Dancing“ zum Vorzeigepäärchen der 80er. Doch die Beziehung der beiden Hauptstars war vor/während/nach demFilm äusserst kühl. Beim den Dreharbeitung zu „Red Dawn“ entstand 4 Jahre vor „Dirty Dancing“ eine gegenseitige Ablehnung, doch aufgrund eines äussert positiven Screen-Tests, wurden sie beide für „Dirty Dancing“ gecastet. Ohne ansprechende Entlöhnung hätte es Baby Johnny nie gegeben.
Fazit:
Lieben wirst du ihn…: wenn du entweder mal wieder zu ein paar alten 80er-Songs mitwippen möchtest, gerne in Erinnerungen an die alten Zeiten schwelgst, du hoffnungslos romantisch oder weiblich bist.
Hassen wirst du ihn…: wenn du Wert auf eine ausgereifte Story mit Tiefgang legst, weisse Socken in Sandalen nicht ausstehen kannst, Coca Cola Product Placement doof findest, Zitate wie: „Ich mag dein Haar, wenn es von Winde verweht ist“ too much findest oder weil halt Tanzfilm und so.
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