Kurz:

Eine Gruppe von Wissenschaftlern fliegt gemeinsam mit Soldaten auf eine bislang unerforschte Insel. Was sie dort entdecken, entpuppt sich als mächtig gefährlich.

Lang:

Ein Monsterfilm im Kriegssetting, funktioniert das? Erstaunlicherweise ganz gut. 12 Jahre nach seinem letzten Auftritt darf sich der titelgebende Riesenaffe auf der grossen Leinwand erneut austoben.

Diesmal spielt die Handlung im Jahre 1973. Damals war der Vietnamkrieg bekanntlich im vollen Gange. Der Grossteil des Films findet mit herumirrenden Söldnern im Dschungel statt und erinnert deshalb ein wenig an „Apocalypse Now“ sowie „Jurassic Park“. Diese Genremischung funktioniert grösstenteils.

Wie es sich für Filme, die sich mit dieser Epoche beschäftigen gehört, wird dem Zuschauer ein toller Soundtrack um die Ohren geworfen. Die Lieder von bekannten Bands wie Black Sabbath, Jefferson Airplane und den Stooges werden hervorragend eingesetzt. Das haben natürlich schon einige Filme vorher ähnlich gemacht, bei „Kong: Skull Island“ funktioniert das ebenfalls.

In „Skull Island“ trifft Kong einmal mehr auf Menschen, die sein Revier bedrohen. Doch diesmal bekommt der Zuschauer nicht die bekannte Chose mit dem Empire State Building serviert. Dafür handelt es sich um die Fortführung eines Konzepts.

„Skull Island“ spielt im gleichen Universum wie „Godzilla“ von 2014. „MonsterVerse“ nennt sich das Franchise. Es dient dazu, um den Kampf von Gojira gegen den Primaten herbeizuführen.

Um der Echse ein wenig ebenbürtig zu sein, hat man Kong verjüngt und vergrössert. Bis es zum Kampf der Giganten kommt, vergehen allerdings noch einige Jahre. Geplanter Kinostart: 2020.

Dazu sei vorweg gesagt: „Skull Island“ hat bis auf den ähnlich inszenierten Vorspann und kleinen Anspielungen wenig mit „Godzilla“ zu tun. Stattdessen geht er eigene Wege. Fans sollten trotzdem bis nach dem Abspann sitzen bleiben.

Die Hauptgeschichte ist unspektakulär. Eigentlich geht es um einen persönlichen Rachefeldzug. Die Geschichte von Kong wird in einer Nebenhandlung beleuchtet. Die ist zwar ebenfalls nicht besonders aufregend ausgefallen, verleiht dem toll animierten Riesenaffen dennoch eine nachvollziehbare Motivation.

Sein erster Auftritt ist eine Wucht und grossartig inszeniert. Danach verschwindet er zwar eine Weile von der Bildfläche. Dafür müssen sich dann die Protagonisten mit den einfallsreich designten Kreaturen der Insel herumschlagen. „Skull Island“ bietet ein Sammelsurium an seltsamen Kreaturen.

Zuerst geht es in der ersten halben Stunde um die Figureneinführung. Dabei offenbart sich neben dem 3D eine weitere markante Schwäche: die meisten Figuren sind uninteressant. Tom Hiddleston, Brie Larson und Tian Jing sind eigentlich nur Abziehbilder und haben wenig zu tun.

Am besten kommen da noch Samuel L. Jackson und John Goodman weg. Ihre Charaktere haben einen anständig ausgeschilderten Hintergrund spendiert bekommen und werden von beiden Schauspielern überzeugend dargestellt.

John C. Reily als Gestrandeter liefert aber die mit Abstand beste Leistung ab. Seine schräge Performance und Hingabe zur Rolle verleiht dem Streifen Humor und sogar ein wenig Tragik.

Fazit:

„Skull Island“ macht Spass. Ein gelungen ausgewählter Soundtrack, die fantastisch animierte Titelfigur und einige tolle visuelle Einfälle sind die Zutaten für eine knapp zweistündige Sause. Wären viele Charaktere nicht unglaublich banal, das 3D komplett überflüssig und die Handlung nicht so mittelmässig geraten, die Bewertung wäre noch höher ausgefallen.

 

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