Kurz

Wenn die Röcke der Mädchen sich zu Rock’n’Roll drehen und die Frisuren der Jungs vor Haarschmiere triefen – dann ist Grease angesagt!

Lang

Die Verfilmung des erfolgreichen Musicals „Grease“ aus der Feder von Warren Casey wurde von Regisseur Randal Kleiser als von vornherein als Gute-Laune-Film ohne viel Tiefgang auf die Leinwand gebracht. Dieser wurde von uns bereits im Rahmen eines KultFridays im Mai 2021 entsprechend gefeiert. Speziell: Da der Film 1978 gedreht wurde und somit die damalige Sicht auf die 50er Jahre zeigt, mag uns manches leicht schräg vorkommen, aber das Spiel mit den Stereotypen wie Schulmachos, unschuldigen Schülerinnen funktioniert auch heute noch.

Lovestory

In den Ferien 1959 lernte Danny Zuko Sandy Olsen am Strand kennen und lieben. Als sie zurück nach Australien muss, glauben beide, sich nie mehr wiederzusehen. Doch erstens kommt es anders, als die beiden denken und zweitens ziehen Sandys Eltern ausgerechnet an Dannys Wohnort und sie geht fortan ebenfalls auf die Rydell Highschool = Dannys Schule! Gerade angekommen, freundet sie sich rasch mit einer Gruppe von Mädchen, den Pink Ladies, an, diese wiederum stellen sie den T-Birds vor, zu denen auch Danny gehört. Dieser freut sich zwar riesig, sie wiederzusehen, sieht sich aber fortan in einer Zwickmühle: Will er weiter vor seinen Kumpels, den T-Birds den coolen, gefühlskalten Macker und Anführer geben, oder will er offen zu seinen Gefühlen für Sandy und somit zu ihr stehen? Denn eins ist ihm klar: In den 50ern hat ein richtiger Mann Coolness und Stärke zu zeigen und keine Gefühlsduselei!

John Travolta, der Mimik und Körpersprache schon zu Anfangszeiten seiner Karriere gut einzusetzen wusste, übernimmt nun als singender und tanzender Danny die Hauptrolle. Bereits durch Saturday Night Fever bekannt, verleiht der Film seiner Karriere Aufwind und er konnte sich 1983 mit Staying Alive unter der Regie von Sylvester Stallone nochmals beweisen. Als einer der wenigen Schauspieler mit Tanzausbildung, beherrscht Travolta gleich mehrere Stile gekonnt, darunter auch Stepptanz. Olivia Newton-John hingegen beweist gegen den Schluss ihre Wandlungsfähigkeit, als ihre Figur Sandy sich innerlich und äusserlich markant verändert. Mehr sei an dieser Stelle nicht gespoilert. Als Gegenstück zu Danny fungiert Stockard Channing als Rizzo, welche die damalige Zeit ziemlich fadegrad, leicht verrucht und herrlich selbstbewusst daherkommt. Sie ist auch die einzige der Nebenfiguren mit etwas Tiefgang, welche so ganz nebenbei ihren eigenen, kleinen Skandal in die Handlung einbringt.

Realism? Nope.

Der Film gefällt vor allem durch seine Unbeschwertheit: Nie hat jemand, von Rizzo mal abgesehen, ein richtig grosses Problem, nie ist jemand in Gefahr, oder jemand stirbt gar. Die Kleinigkeiten wie Schulabschluss, Autorennen und die Romanze lassen uns in der vorgespielten Unbeschwertheit versinken und unsere realen Probleme vergessen und fröhlich mitsingen. Zumal beispielsweise der Titelsong Grease von Frankie Valli auch heute noch zum Allgemeinwissen gehört und jeder und jedem bekannt ist.

Für alle, denen der Film zu kitschig war oder die schlicht keine „Sing-und-Tanz-Filme“ mögen, gibts natürlich auch hier eine Persiflage: Grease XXX – A Parody. Mit weniger Gesinge, dafür viel mehr… na, ihr wisst schon. Allen anderen seien die weiteren „Tanzfilme“ von John Travolta empfohlen.

Fazit:

Das mit Zuckerwatte überzogene Highschool-Märchen zeigt eine kitschige Lovestory nicht von dieser Welt, welche niemals seriös-sentimental tiefgründig wird und sich kaum eine Minute lang ernst nimmt. Angereichert mit Slapstick und Humor wird aus der eigentlich dünnen Story ein locker-flockiger Klamauk mit legendären Songs, welche dem Film schlussendlich zu seinem Status als Kultfilm verhalfen.

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