Prolog

„Hardcore Henry“ verdient seinen Filmtitel voll und ganz. Was der russische Regisseur Illja Naishuller dem Zuschauer zumutet ist teilweise echt harter Tobak. Knapp 90 Minuten lang wird ausschliesslich aus der Ego-Perspektive des Protagonisten geballert, geflucht, geprügelt und geblutet. Die Story ist im Grunde vollkommen logikbefreit und egal. Hauptsache, im Minutentakt passieren abgefahrene Sachen.

Es gibt bislang nur wenige Actionfilme, welche komplett in diesem Stil gedreht wurden. Ein ähnliches Beispiel ist „FPS: First Person Shooter“ aus Deutschland. Dieser erschien im Jahr 2014.

Die Idee für „Hardcore Henry“ basiert auf einem Musikvideo von Naishuller. In ein solches Format eingebunden klappt das Konzept bestens. Wie in der Kultmoviegang-Rezension bereits erklärt, funktioniert das Ganze über Spielfilmlänge nur bedingt. Als Actionfan sollte man den Streifen dennoch einmal gesehen haben. Wer „Crank: High Voltage“ und Ego-Shooter mag, wird hier gut bedient.

Gesamtpaket

Der Streifen besteht im Prinzip aus einer langen Actionsequenz. Nimmt man den gemächlichen und kryptischen Anfang weg, werden quasi nonstop irgendwelche Bad-Boys über den Haufen geschossen. Zynische Sprüche werden wie die Menschen zuhauf durch den Raum geschleudert. Offene Fragen und Logiklöcher gibt es am Ende als Beilage gratis dazu.

Die Handlung ist schnell erklärt: Henry, ein kybernetisch aufgemöbelter Supersoldat, muss die Entführung seiner Frau durch einen telekinetisch veranlagten Albino mit ansehen und versucht sie zu retten. Dafür legt er halb Moskau in Schutt und Asche. Im Finale wird sogar „Don’t Stop Me Now“ von Queen auf eine Art und Weise verschandelt, dass es einen schaudert.

Anstelle einer bestimmten Szene küren wir einfach den ganzen Film zum „Gore of the Month“. Er ist brutal, stumpfsinnig aber dennoch sehr speziell inszeniert. Die vier Hackbeile sind daher redlich verdient.

Gorefaktor

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