Kurz:
Joe braucht dich.
Lang:
Ja, «Das Söldnerkommando» ist eigentlich im Original kein deutschsprachiger Film und heisst «Kill Squad», aber diesen Film ziehen sogar wir in der synchronisierten Fassung vor. Mehr dazu später.
Zur Geschichte: Lawrence und seine Frau Joan verbringen einen gemütlichen Abend, dieser endet suboptimal: Eine Horde übler Schurken dringt in ihr Häuschen ein, vergewaltigt und ermordet Joan, und schiesst Lawrence in den Rollstuhl. Dieser bittet seinen alten Kriegskameraden um Hilfe. Hilfe bedeute hier: Alte Kriegsbuddies zusammentrommeln und Vergeltung üben.
Und das Zusammentrommeln ist dann auch schon 95% der ganzen Story. Weil natürlich jeder Warbuddy einzeln rekrutiert wird. Und jede Rekrutierung wird von einer Prügelei flankiert. Wir begleiten unsere Helden in mehr als 15 Kampfszenen in 80 Minuten, welche mit obligatorischen Spencer/Hill-Backpfeifen-Sound und 80s-Pimmel-Pop flankiert werden. Grossartig.
Achtung Spoiler. Die SchleFaz-Jungs haben das Gekloppe chronologisch aufbereitet. «Söldnerkommando Assemble» geht hier folgendermassen: Larry geht zu Anabolika-Alan, der gerade ein paar fiesen Typen die Murmel richtet. Dann marschierten beide zu K.C., der ebenso irgendwo grad die Fäuste kreisen lässt. Und dann gehen alle drei zu Tommy, während jener just eine ganze Gartenparty ins Krankenhaus kloppt. Dann latschen alle zu viert, zum frisch vom Dach geschubsten Pete und zu fünft fahren sie dann in einem viel zu kleinen Auto zu Arthur, der gerade ein paar Geschäftspartnern mit der wohl dämlichsten Business-Idee aller Zeiten zu bescheissen will. Seine Idee: 10.000 Taranteln verticken. Wieso auch nicht. Tönt recht doof, ist es auch.
Aber wieso jetzt das Ganze auf Deutsch gesehen werden muss? Wegen der grandiosen Synchro. Noch zahlreicher als die Kloppereien sind in diesem Streifen die zitierbaren Sprüche: «Ich glaub ich muss dir ein paar Märchenfiguren in die Wolle schneiden», «Da kriege ich voll den Minus-Bock» oder «Ich merk schon, du willst mir einen gebrauchten Lutscher ans Hemd kleben, du Bratenbengel» sind nur zwei kleine Amuse-Bouches, welche uns hier kredenzt werden. Kein Wunder, dass vor allem in den deutschen Videotheken den dieser Streifen rasch zum Geheim-Tipp avancierte.
Über die Schauspieler gibt es nicht viel zu erzählen, denn die kennt keine Sau! Also einen gibt es doch. Cameron Mitchell kennen natürlich ausgemacht Best-Worst-Liebhaber:innen aus Perlen wie «Deadly Prey», «Terror in Beverly Hills» und «Hollywood Cop». Und auch in «Das Söldnerkommando» passt seine Visage wie die Faust aufs Auge.
Fazit:
«Das Söldnerkommando» ist eine durch die deutsche Synchro veredelte Best-Worst-Gucke und gehört im Plenum abgefeiert. Wir brauchen Joe.