Kurz:
Infizierte Schüler massakrieren ihre Lehrer.
Lang:
Der blutige Klassenaufstand und nur ein Haufen Douchebag-Lehrer kann die weltweite Apokalypse stoppen. Die Lehrergarde, angeführt von Elijah Wood (LOTR, Maniac, Grand Piano), Rainn Wilson (Super, The Office, Juno) und Jack McBrayer (30 Rock und – ähm – Movie 43) kämpft also gegen minderjährige Hirnfresser, während Hurley aus Lost in seinem Hippie-Bus sitzt, sich sich Psylos einwirft und mit einem imaginären Giraffen spricht. Trotz diesem (einigermassen) bekannten Schauspieler-Ensemble sticht ein unbekannter Kopf heraus. Leigh Whannell, als dezent psychopatischer Lehrer, der gerne mal mit seinen Fingern in den von Feuerlöschern zu Brei gehämmerten Hirnen der Kids herumstochert, ist definitiv die Entdeckung von „Cooties“.
Der Gorefaktor ist angenehm hoch. So spielen die Kinderzombies mit Augäpfeln, abgetrennten Gliedmassen oder funktionieren schon gerne mal einen Darm zu einem Springseil um. Kinderzombies, eine schöne Idee. Doch der USP des Streifens ist gleichzeitig auch sein Hauptproblem, denn wie meist, nerven Kinderschauspieler mehr, als dass sie mit ansehnlicher Schauspielkunst überzeugen. Klar macht es der Rasselbande Spass sich als Zombies zur verkleiden, durchs Schulgelände zu fetzen und Erwachsene zu prügeln, sind aber Interpretationen von Gefühlen wie Wut, Gier oder Terror gefragt, scheitern die Minderjährigen hochkant. Übel nehmen kann man es den Kindern sicherlich nicht, aber den Film macht es nun mal auch nicht besser.
Zudem hätte das Regie-Duo Jonathan Milott, Cary Murnion bei der Umsetzung besser voll und ganz auf Splatter-Comedy à la „Dead Snow 2“ oder „Piranha 3D“ setzen sollen. Stattdessen verliert sich „Cooties“ mit zunehmender Laufzeit in Genre-üblichen-Klischees und versucht sich allen übles noch als Romanze.
Trotz allem hat „Cooties“ sein Herz definitiv am richtigen Fleck. Einzelne Szenen und Sprüche sind schlicht grandios, der Blutgehalt ist für eine Universal-Produktion recht hoch und Leigh Whannell ist eine komödiantische Entdeckung. Ein netter Splatter-Film für zwischendurch.
One thought on “Cooties (2015)”