Kurz:
Mürrischer Bergsteiger und junger Sportkletterer wollen den Cerro Torre und die schöne Katharina besteigen. Einer schafft den Gipfel, der Andere kriegt die Frau – eine Erstbesteigung ist es bei beiden nicht.
Lang:
Roccia Innerkofler (Vittorio Mezzogiorno) ist ein toller Alpinist, allerdings oft mies drauf. Deshalb motzt er den Gewinner des Sportkletterwettbewerbs an, dieser wäre niemals in der Lage, einen echten Berg zu besteigen. Kletterchamp Martin (herrlich: Stefan Glowacz, als sich selbst in schlecht) lässt sich das natürlich nicht bieten und begleitet Roccia kurzerhand nach Patagonien, um den unbesteigbaren Cerro Torre zu erklimmen.
Das Wetter am Berg aber ist übel, die Warterei auf den Gipfelsturm zermürbend und die beiden Sportler bald am Rande des Nervenzusammenbruchs. In einem unbeobachteten Moment wagt Martin deshalb die Flucht nach vorn und nimmt den Gipfel auf eigene Faust in Angriff.
Als er vom Cerro zurückkehrt, ist der Kletterer ein Held. Er wird nicht nur reich und berühmt, er spannt Roccia auch noch gleich die schöne Katharina aus. Das Liebesleben der beiden gipfelt in einer legendären Bettszene: Katharina fläzt sich nackt in den Laken, während Martin neben ihr völlig unbeeindruckt den Schachcomputer besiegt. Echt schräger Höhepunkt.
Irgendwann bröckelt die Idylle beim Sportkletterer aber: Martin kriegt Gewissensbisse, weil er seinen Seilpartner am Cerro hat runterfallen lassen. Ausserdem behaupten böse Zungen, er wäre gar nie auf dem Gipfel gewesen.
Es kommt zum Showdown am Cerro Torre, diesmal vor laufenden Kameras: Martin gegen Roccia, junger Schnösel gegen alten Hasen, bunte Leggins gegen Steigeisen, Mann gegen Mann und alle gegen die Nerven der Zuschauer.
Kurz vor dem Gipfel stürzt der schöne Martin erschöpft in den Tod. Roccia ist nach einem Sturm völlig auf sich alleine gestellt. Völlig alleine, bis auf die Filmcrew, die sich genau in der Szene in seiner Sonnenbrille spiegelt. Er schafft es dann tatsächlich auf den Gipfel, ist aber auch dort nicht der Erste: Da steckt schon der Eispickel des verrückten Erstbesteigers. Verdammt!
Fazit:
Schauspielerisch überzeugt in diesem Film vor allem der Berg. Und der kriegt leider erst im letzten Drittel die spektakulären Aufnahmen, die ihm gebühren. Für einen gewissen Spassfaktor sorgen die hohe Verrücktendichte, Stefan Glowaczs‘ Badacting, Roccias‘ dreiminütige Traummonologe und Donald Sutherland. Der gute Donald ist zwar für die Handlung völlig irrelevant, spaziert aber dennoch unermüdlich über Gletscher und Felsen. Immer adrett in Halbschuhen und Regenmantel.
Ansonsten ist die Story leider sehr langfädig und wirr. Reinhold Messner hat wohl erst nach heftigem Sauerstoffmangel am diesem Drehbuch mitgeschrieben.