Kurz:

Eigentlich wollte der blinde Kriegsveteran Nick Parker nur seinen War-Buddy besuchen. Dummerweise war dieser aber nicht zuhause, dafür dessen Ehefrau und ihr Sprössling. Just im Moment der Begrüssungszeremonie murksen aber böse Schurken die Ehefrau ab und machen so den Sohnemann zum Instant-Halbwaisen. Glücklicherweise hat der blinde Parker sein Katana dabei, zwingt kurzerhand die Handlanger zur Flucht und nimmt den Teenager unter seine Fittiche. „Rache wegen Mami“ und „Papi finden“ stehen auf der To-Do-Liste des anschliessenden Road-Trips des ungleichen Duos.

Lang:

Irgendwie war Rutger Hauer in der Hochphase des Testosteron geschwängerten 80er-Actionkinos immer ein Fremdkörper. Der Holländer war nie ein Action-Held per se, sondern mehr auf die Rolle der Bösewichte abonniert. Sowohl in „Blade Runner“ als auch in „Hitcher – der Highwaykiller“ brillierte er mit seinem passiv aggressivem Schauspiel.

Für „Blind Fury“ durfte er einen auf Helden machen. Der Streifen ist einer dieser berühmt berüchtigten Action-Kracher aus den späten 80er und hebt sich nur bedingt von der Masse ab. OK, er beinhaltet, Samurai Cop eingeschlossen, die unglaubwürdigste Perücke jener Zeit und Terry O’Quinn (Locke aus „Lost“) kann beweisen, dass mal Haare auf seinem Kopf wucherten. Was sonst noch von „Blind Fury“ gelernt werden kann:

  • Auch Blinde lieben ihren Walkman. Es wäre ja nicht so, dass der Gehörsinn bei einem Spaziergang entlang einer Autobahn nützlich wäre.
  • Vietnamesen helfen verwundeten amerikanischen Soldaten liebend gerne. Manchmal bilden sie auch zu schwertschwingenden Super-Samurais aus. Einfach so.
  • Hauer mag seine Burritos „a little more macho“.
  • Blinde tragen gerne Fotos von ihren Liebsten mit sich.

„Blind Fury“ ist eine Herzensangelegenheit und es schwingen viele nostalgische Erinnerungen mit. Verglichen mit den heutigen Action-Standards ist der Streifen nicht wirklich gut. Es macht zwar Spass Hauer als blinder Samurai zu sehen, doch in vielen Szenen ist nicht klar, ob der Streifen jetzt eine Komödie oder ein Action-Film sein möchte. Der (zu) grosse Anteil an Slapstick steht „Blind Fury“ heutzutage weniger gut und verweichlicht die ansonsten knallharte Action. „Blind Fury“ bleibt solide Mittelklasse.

 

 

Share This:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert