Kurz:

Alien macht in abgelegenem Waldstück Jagd auf naive Teenager.

Lang:

Regisseur Greydon Clark, Filmmasochisten kennen ihn als Vater der C-Movies „Satan’s Cheerleaders“ und „Uninvited“,  zweiterer handelt von einer atomar verseuchten Katze, welche auf einer, mit stinkreichen Geschäftsmännern beladenen Yacht, den inneren Psycho-Killer durchbrennen lässt, lieferte 1980 einen weiteren  Trash-Kalauer ab: „Alien Shock“ oder mit Originaltitel „Without Warning“.

Wie es sich für richtigen 80er-Trash gehört, startet auch „Alien Shock“ mit einem „notwendigen“ Prolog. Hier endet ein familiärer Jagdausflug tödlich. Nachdem Daddy seinen Sohnemann wegen fehlender Männlichkeit über den Haufen knallen will (!), wird Evil-Dad von ausserirdischen Mini-Omeletten aufgespiesst. Vielleicht waren es auch vergammelte Schinken-Frisbees oder atomar verseuchte Baby-Rochen, wie auch immer, bereits nach fünf Minuten schiesst das WTF-Level in diesem Streifen auf angenehme Art und Weise auf ansehnliche Höhe.

Von decent bis really really bad, bietet der Streifen alles. Die beiden Oscar-Gewinner Jack Palance („City Slickers“) und Martin Landau („Ed Wood“) sind bemüht, ihren äusserst lächerlichen Rollen Tribut zu zollen, doch vor allem Landau als Meshugge-Vietnam-Veteran macht es dem Zuschauer nahezu unmöglich, in seinem Schauspiel auch nur den Ansatz von Talent zu erkennen. Ganz weit unten, in den Untiefen der Bad-Acting-Kiste tummeln sich dann aber die vier, für 80er-Trash unverzichtbaren Frischfleisch-Teenager. Mit von der Partie, in seinem blink-and-you’ll-miss-it-Filmdebut, ein gewisser David Caruso, bekannt als Hauptschnüffler von CSI: Miami. Am meisten Fremdscham bietet aber Glubschaugen-Teenie Christopher S. Nelson. In ein unpassendes „Marty McFly“-Gilet gequetscht, versucht der Nelson mit horrendem Over-Acting seiner Schauspielkarriere einen Boost zu geben: „Alien Shock“ war sein letzter Film. 

Die Prämisse des Streifen erinnert an „Predator (1987)“. Alien(s) jagen Menschen. (Fun-Fact: der gleiche Schauspieler, der in „Alien Shock“ das Alien mimt, Kevin Peter Hall, spielte auch den Predator.) Doch während die Produktion des Action-Kults mit Ahnuld Schwarzenegger knappe 15’000’000 $ verschlang, wurde „Alien Shock“ mit nur 150’000 $ realisiert. (Davon ging die Hälfte für die Saläre der Herren Palace/Landau drauf.) Diese finanzielle Schieflage sieht man dem Streifen jederzeit an.

Wer in einem solchen B-Streifen tiefschürfende Charakterzeichnung erwartet, gehört definitiv in die Klapsmühle. Jugendliche pilgern orientierungslos, trotz mehrfachen Warnungen durch einen endlos scheinenden Wald, natürlich nur um ihrer Opferrolle zu dienen. Geld für aufwendige Kulissen ist genauso Mangelware wie gekonntes Schauspiel, effektmäßig sind nur die Facehugger-light ertragbar und ein „Finale“, das nicht spannungsarmer inszeniert hätte werden können, beschliesst den Sci-Fi-Müll. Trotzdem unterhält dieser B-Movie-Brei tiptop.

Fazit:

„Alien Shock“ verfügt über alle erdenklichen Zutaten eines 80er-B-Movie-Streifens. Naive, dauergeile Teenies, einen lächerlichen Plot, netten Hand-Gore, Horror-Masken/Puppen direkt aus dem Backofen, Klamotten direkt aus der Mottenkiste und horrenden Spassfaktor. Der Streifen ist banal, aber stellenweise unfreiwillig komisch. Aber genau solchen Müll mögen Filmmasochisten.

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