Kurz:
Ein schwarzer Dracula geht um und weil Draculigger, Nosferafro oder Blampire noch dämlicher klingen, nennt er sich halt Blacula.
Lang:
„Blacula“ ist ein bewusst auf den Style der 70er Jahre getrimmter Vampir-Film, der damals wie heute aus der Masse des Blaxploitation-Heeres heraus sticht. Blaxploitation steht für das schwarze Exploitation-Genre, also Filme, die aus der Sicht von und mit Afroamerikanern gedreht wurden. Das heisst: Afros soweit das Auge reicht, hippe Klamotten, unbändige Liebe und vor allem ein unglaublich grooviger Soundtrack, an welchem Quentin Tarantino durchaus seinen Spass gehabt hätte. Generell sprühen die Songs voller 70er-Coolness und passen einfach wunderbar ganz und gar nicht zum Blutgesauge.
„Blacula“ serviert unblutigen Trash und nimmt sich dabei nicht besonders ernst. Spass macht der Steifen aber allemal. Der schwarze Dracula ist nämlich alles andere als furchterregend, wächst ihm doch auf der nächtlichen Jagd eine nicht besonders vorteilhafte Gesichtsbehaarung. Kommt hinzu, dass die Kämpfe ums Überleben etwa ähnlich ungelenk sind, wie jene der irischen Martial-Arts-Gurke „Fatal Deviation“.
Aber Achtung liebe Trash-Liebhaber, „Blacula“ ist weder lieblos hingeklatscht, noch von miesen Effekten infiltriert. Er besticht einfach durch eine Menge Charme. Im Zentrum ist „Blacula“ nämlich ein dramatischer Liebesfilm mit nahezu Shakespeare-esken Zügen. Die durchs Band weg souveränen Schauspieler verleihen ihren Charakteren erstaunliche Tiefe. Obwohl Themen wie Sklaverei in „Blacula“ angeschnitten werden, ist der Streifen alles andere als ernsthaft und eine seriöse Analyse natürlich fehl am Platz.
Wer auf trashige Unterhaltung mit einem Hauch Tiefgang und viel 70er Coolness steht, kann sich „Blacula“ auf jeden Fall antun.