Kurz:
Tier verloren? Skurrilsten Detektiv ever gefunden! Jim Carrey blödelt sich in einem seiner ersten cineastischen Werke quer durch Miami.
Lang:
Die Tierliebe des hyperaktiven Spinners mit der markanten Haartolle ist gross. So gross, dass er es zu seinem Beruf gemacht hat, Tieren in Not zu helfen – und die Nerven seiner Mitmenschen meist gehörig mit seiner abgedrehten Art bei den Ermittlungen zu strapazieren. Als das Maskottchen Snowflake des Football-Teams der Miami Dolphins entführt wird, droht der heiligste Event der Amis, der Super Bowl, zu platzen. Denn ohne ihren Snowflake wollen die abergläubischen Spieler nicht antreten. Also macht sich Ace an die Ermittlungen, welche ihn quer durch Miami, Football-Stadien, Nervenheilanstalt und sogar das Polizeirevier führen. Auf der Suche nach Indizien deckt er Unheimliches auf, was den Nationalsport der Amerikaner und sogar die Männerwelt erschüttern wird…
Once upon a time in Miami…
Im Jahre 1994 liess ich mich von einem Kollegen zu einem Kinobesuch des Films mit dem damals bei uns unbekannten Jim Carry überreden. Und ich war auf Anhieb verliebt: Carrey riss auf der grossen Leinwand Grimassen und machte Kapriolen, wie ich sie bis anhin nur von Jerry Lewis in The Nutty Professor von 1963 kannte. Nicht nur ich war von Anfang an ein begeisterter Fan des Films!
Jim Carrey war Anfangs 90er als Stand-Up-Comedian in der Saturday-Night-Life-Show tätig, wo er dann auch vom Filmbusiness entdeckt wurde. Da er schon im TV als selbstsichere Rampensau hervorstach, war klar, dass man ihm für seinen ersten Film gleich eine Hauptrolle auf den Leib schreiben müsste. Eine Genre-Parodie würde sich hier also quasi anbieten. Allerdings eine, die das Niveau des Humors nicht gleich auf den Boden des Kinosaals klatschen liesse. Wieso dann nicht die alten Schwarz/weissen Detektiv-Filme durch den Kakao ziehen und gleich um ein paar Elemente erweitern?
Trotz dieser Überlegungen wurde darauf geachtet, dass der Film in seiner Story gut durchdacht ist und der Zuschauer nicht einfach von blind aneinander gereihten Bild- und Wortwitzen zugemüllt wird. Zudem konnte mit dem Engagieren des Quaterbacks Dan Marino der Miami Dolphins ein echter Football-Star gewonnen und somit auch gleich ein realer Bezug zum diesem Sport geschaffen werden. Natürlich auch mit der stillen Hoffnung, einige eingefleischte Football-Fans in den Kinosaal zu locken. Mit all diesen Faktoren musste der Film somit nun nicht mehr nur von Hauptdarsteller Jim Carrey allein getragen werden.
Real? Nö. Cartoon!
Besonders an der Entstehung des Films ist, dass diesem nicht die gleichnamige Zeichentrickserie zugrunde liegt. Im Gegenteil! Die Serie basiert auf den beiden Ace Ventura-Filmen der 1990er. Jim Carrey beteiligte sich sogar an der Entwicklung seines gezeichneten Pendants, um dessen Grimassen besonders realistisch erscheinen zu lassen. Begleitet wird Ace in der Serie meist von seinem Kapuzineraffen Spike. Die Serie umfasst 3 Staffeln à total 41 Episoden.
Fazit:
Dieser Film teilte das Publikum schon bei seiner Kinopremiere in zwei Lager: entweder du liebst ihn oder du hasst ihn! Für die goldene Mitte entscheidet sich kaum jemand. Natürlich ist das Grimassengewitter von Gummifratze Carrey nicht jedermanns Ding, verdient aber irgendwie trotzdem sogar Anerkennung, finde ich. Schliesslich führte sich bis anhin kaum jemand einen ganzen Film lang so auf, wie wir es früher auf dem Schulhof unter Kollegen taten. Allerdings sind die Blödeleien stellenweise dermassen in die Länge gezogen, dass dadurch die Dramaturgie auf der Strecke bleibt. Trotz des Schlusses lässt sich der Film gagmässig aber nie auf das Füdle-and-Boobs-Niveau heutiger Komödien herab. Und das allein verdient schon Respekt!