Die Österreicher kapern wiedermal unsere Gedankenströme mit einem kleinen, feinen Mindf**k-Film, Jack Black nervt als Nerd und Hulk legt seine Schauspiel-Skills auf den Tisch. Hier ein weiterer Threesome.

Ich seh, ich seh (2014)

Dass die Ösis durchaus nachhallende Filme produzieren, wissen wir nicht erst seit Ulrich Seidl der Gesellschaft in seinen Werken den Spiegel vor die Nase knallt oder seit dem wohl kompromisslosesten Schlecht-Fühl-Film „Funny Games“. Mit „Ich seh, ich seh“ wird der Horizont nun erweitert und mit Anleihen an David Lynch ergänzt. Traumatische Bilder zeigen die emotionale Entfremdung eines Jungen von seiner vermeintlichen Mutter. Beim brutalen Katz-und-Maus-Spiel weiss der Zuschauer nie, auf welche Seite er seine Sympathien verteilen soll. Die hypnotische Bildsprache entwickelt einen Sog und der Abstieg in die dunkelsten Räume der menschlichen Seele ist unaufhaltsam. Ein wunderschöner Höllenritt. Verstörend gut.

Rating 4 out of 5

D-Train (2015)

Dieser Train ist definitiv kein Schnellzug, sondern maximal ein Bummler, gefüllt mit unsympathischen Charakteren und nicht nachvollziehbaren Handlungen. James Marsden ist für das weibliche Publikum sicher ein netter Blickfang, seine Rolle als verzweifelter Hollywood-Trainée bleibt einfach nur plump. Jack Black spielt zwar für einmal keine Rampensau, aber wie sich sein tragisch gefärbter Loser vom Saulus zum Paulus wendet, ist dermassen klischiert, da es sich nicht mal lohnt, sich ab Black fremdzuschämen. Weder lustig, noch dramatisch, noch gut. Einfach ne.

Rating 1.5

Infinitely Polar Bear (2015)

Zoe Saldana und vorallem Mark Ruffalo brillieren in diesem Indie-Filmchen von Newcomer-Regisseurin Maya Forbes. Forbes verarbeitet mit „Infinitely Polar Bear“ ihre eigene Vergangenheit und Beziehung zu ihren Eltern. Dabei glänzt Ruffalo (Spotlight, Avengers) als manisch depressiver Familienvater, der zu gleichen Teilen um seine Töchter, seine Ex-Frau und seine Krankheit kämpft. „Infinitely Polar Bear“ ist nie kitschig oder anbiedernd, sondern beleuchtet das Schicksal der Familie realitätsnah und differenziert. Das Skript wird aber den schauspielerischen Leistungen nicht gerecht. Die Dialoge sind zu austauschbar und am Schluss bleibt wenig haften. Dennoch einen Blick wert.

Rating 3 out of 5

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