Prolog

„Street Trash“ feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Dem kundigen Liebhaber von B-Movies ist er vor allem wegen einer Szene bekannt. Ein Obdachloser stibitzt ein Getränk namens „Viper“, verzieht sich auf das stille Örtchen und genehmigt sich einen kräftigen Schluck. Danach zerfliesst er in Einzelteile und spült sich selbst die Toilette runter. Handwerklich exzellent ausgeführt, erinnert der Film aufgrund seiner überzogenen Brutalität gemischt mit bescheuerten Dialogen an die Werke aus dem geschätzten Hause Troma. Hätte das amerikanische Independent-Label den Film gedreht, er wäre vielleicht noch ein wenig derber geworden. Bei „Street Trash“ machen die Splatterszenen jedoch einen geringen Teil der Laufzeit aus.

Don’t fear the Viper

Der „Gore of the Month“ geht im Februar 2017 an die eingangs erwähnte Szene. Sie gehört zusammen mit dem ebenfalls ziemlich abgedrehten Schlussdrittel zu den Stärken des Films. Inhaltlich geht es darum, dass ein Ladenbesitzer beim Entstauben seines Kellers eine Kiste voller Alkoholflaschen der (fiktiven) Marke „Viper“ findet. Diese verkauft er dann für einen Dollar an Strassenpenner, welche sich nach dem Konsum in Flüssigkeit verwandeln.

Der Rest ist eine zusammenhangslose Aneinanderreihung von Unsinn. Dass die Figuren kein bisschen Hintergrund besitzen und überwiegend von Laienschauspielern gespielt werden, macht die ganze Chose nicht erträglicher.

Dafür ist die Kameraarbeit von Regisseur James Michael Muro ziemlich gelungen. Wenig erstaunlich, dass er danach für bekannte Regisseure wie James Cameron oder Oliver Stone gearbeitet hat. Munro hat nach „Street Trash“ übrigens keinen weiteren Film gedreht. Dafür hat er mit seinem Debüt ein kleines Stück Trash-Geschichte geschrieben.

Gorefaktor

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