Am diesjährigen NIFFF zogen wir uns während drei Tagen 18 Filme rein. Unsere Reviews dazu gibt es gebündelt, in mehr oder weniger thematisch abgestimmten 3er-Gruppen. Heute präsentieren wir euch unseren asiatischen „Threesome“.

Mon Mon Mon Monsters (2017)

Das Taiwan ansehliche Filme ins Kino bringt, ist uns nicht erst seit „Crouching Tiger – Hidden Dragon“ klar. Mit „Mon mon mon Monsters“ schickt Regisseur Giddens Ko einen kleinen cineastischen Bastard ins Rennen, der mit starker Bildsprache versucht, sein verzetteltes Drehbuch zu kaschieren. Was ihm grösstenteils erstaunlich gut gelingt. In diesen Streifen kidnappt ein Haufen gelangweilter Teenager ein menschenfressendes Kind. Leider haben sie die Rechnung ohne deren Schwester gemacht, die ist nämlich ebenso hungrig und hat keinen Bock, ihre Schwester einfach so den Jugendlichen auszuliefern. Geschwisterliebe ist in „Mon mon mon Monsters“ ebenso Thema, wie Mobbing unter Teenagern. Der Versuch, dem ganzen dann noch Kannibalen-Gore überzustülpen misslingt und der Streifen überfrisst sich mit zunehmender Laufzeit an seiner opulent angerichteten Schlachtplatte. Trotzdem stellt der Streifen so machen Film-Output diesen Jahres in den Schatten.

Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards (1963)

„Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards“ ist ein süffiger Agentenfilm von 1963 und der vierte Film des japanischen Actionstars Jô Shishido. Shishido, bekannt für seine mehr als grosszügigen Backen-Implante, ist Dreh- und Angelpunkt des Streifens. Mit James-Bond-Charme kurvt und schiesst er sich durch den leichtfüssigen Actionfilm unter der Regie des legendären Seijun Suzukis. „Detective Bureau“ könnte auch eine Metapher auf die Karriere Suzukis sein: nicht brilliant, aber herzlich. Bei Leibe kein grandioser Film, aber trotzdem sehr unterhaltsam. Bereits die mit Rock flankierte Anfangssequenz zeigt die Richtung an und der unwiderstehliche Soundtrack wäre auch in keinem Tarantino-Flick fehl am Platz. Charismatische Hauptdarsteller, eine einfach gestrickte Story, gewürzt mit einer Prise Humor, ja, „Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards“ macht Freude.

Reset (2017)

„Reset“ ist der chinesische Klon von Filmen wie „Source Code“ und „Edge of Tomorrow“. Im Unterschied dazu, dass hier eine weibliche Hauptrolle versucht, mittels Zeitreisen die Geschichte rückgängig zu machen. Leider können es die Asiaten wiedermal nicht lassen und tunken den Action-Kracher in litterweise Rührseeligkeit und Arbeitspathos. Der Arbeitsbiene Xia Tian („Mi Yang„) wird ihr Sohn gelyncht und so ist sie gezwungen, als erstes menschliches Versuchsobjekt in ihre selbst gebaute Zeitmaschine zu steigen. Eigentlich spannend und grössenteils auch ganz passabel umgesetzt, trotzdem lässt das Endergebnis ein fahlen Deja-Vu-Geschmack zurück. Schlecht ist anders, originell aber auch.

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